Quartier 2020
Ein neues Gesicht für das alte Schulareal

Bürgermeister Michael Klinger (links) und Philip Schmal von Pesch und Partner stellen den Siegerentwurf des Wettbewerbs Quartier 2020 vor. | Foto: Tobias Lange
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Gottmadingen. Das zukünftige Erscheinungsbild für das Areal der ehemaligen Eichendorff-Schule ist ein ganzes Stück konkreter geworden. Im Rathaus werden derzeit die Ergebnisse eines Wettbewerbs für das Quartier 2020 ausgestellt, die nun in einem Pressegespräch vorgestellt worden sind.

"Die Gemeinde hat sich auf einen ungewöhnlichen Weg gemacht", fasste Bürgermeister Michael Klinger das bisherige Prozedere zusammen. Statt einzelne Baufelder zu vergeben, wurde das ganze Quartier in seiner Gesamtheit ausgeschrieben. Dabei seien zwei Punkte gewichtet worden: Ein guter Städtebau und dass das Konzept auch verwirklicht wird. "Das, was auf dem Plan steht, soll so gebaut werden", so der Bürgermeister.

Philip Schmal, Architekt und Stadtplaner vom Büro Pesch und Partner, stellte die drei besten Konzepte vor. Den ersten Platz machte das Konzept von Oekogeno aus Freiburg. Positiv bewertet worden sei, dass statt einer Tiefgarage eine überirdische Sammelgarage geplant wurde. Das sei die nachhaltigere Variante. Die Unterbringung der sozialen Komponenten wie AWO, Caritas und Kindergarten sei hervorragend gelöst und es gebe eine Mischung unterschiedlicher Wohnformen: von Laubenganggebäuden bis zu Reihenhäusern. Ein Kritikpunkt ist, dass sich die Zahl der Wohneinheiten mit rund 80 im unteren Bereich befinde. "Das sind Themen, wo wir nachjustieren müssen", meinte Bürgermeister Klinger. Beispielsweise indem eines der Reihenhäuser für zusätzliche Wohnungen herausgenommen wird. Alles in allem konnte dieses Konzept die Jury aber überzeugen.

Kooperation bei der Umsetzung

Auch beim zweitplatzierten Entwurf von Gapp Objektbau in Öpfingen wurde positiv hervorgehoben, dass mit einer überirdischen Garage geplant wurde, die nach Bedarf erweitert oder zurückgebaut werden könnte. Was seitens der Jury aber angekreidet wurde, ist eine fehlende Vielfalt der Gebäude. Zudem wurde durch den Erhalt von Hauptschule und Realschule eine fehlende Flexibilität hinsichtlich der Kindertagesstätte und den Wohngemeinschaften befürchtet.

Im nächsten Schritt für das Quartier 2020 wird sich die Gemeinde mit den Planern der erst- und zweitplatzierten Konzepte zusammensetzen. Denn angedacht war und ist, dass das Gewinnerkonzept von zwei Akteuren umgesetzt werden soll. Es werde eine Herausforderung sein, die Ideen zusammenzubringen, kündigte Bürgermeister Klinger an: "Nach der Jurysitzung ist vor der Arbeit." Er zeigte sich aber überzeugt davon, dass in der Zusammenarbeit etwas noch besseres entstehen kann.

Jury aus vielen Bevölkerungsgruppen

Die insgesamt fünf Konzepte wurden von einer Jury bewertet, die sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Menschen zusammensetzte. Neben den fachlichen Experten wie Architekten, Stadtplanern, Vertretern der Verwaltung und des Gemeinderats waren auch andere Interessensgruppen vertreten.

Jurymitglieder und Konzeptplaner beim gemeinsamen Bild nach der Vorstellung der Wettbewerbgewinner. | Foto: Tobias Lange
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Seitens der Jugend konnte beispielsweise Laura Kanbach mitsprechen. Sie finde es gut, dass die Gemeinde offen war und unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit an den Tisch geholt hat. Es sei spannend gewesen, an dem Prozess beteiligt gewesen zu sein. Für die Senioren der Gemeinde war Marie-Thérèse Oni mit dabei. "Ich finde es schön, dass so viele verschiedene Menschen teilnehmen durften", sagte auch sie. Das erstplatzierte Konzept gefalle ihr gut, denn es passe gut zu Gottmadingen.

Auch die Einrichtungen, die später in dem Areal aktiv sein sollen, hatten die Möglichkeit, mitzudiskutieren. So beispielsweise Stefan Leiber für den Caritasverband Singen-Hegau. "Ich war das erste Mal bei so einem Prozess dabei", sagte er. Er freue sich über das Ergebnis.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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