Chaotischer Zugverkehr zwischen Gottmadingen und Singen sorgt für Unmut
Die Geduld ist überstrapaziert
Gottmadingen. Die Geduld von Kindern, Eltern und der Verwaltung in Gottmadingen ist überstrapaziert. Denn übervolle Züge im Schülerverkehr von Gottmadingen nach Singen sorgen für Unmut und Proteste.
Nun verfasste der Gemeinderat eine Resolution an die Deutsche Bahn und an Verkehrsminister Hermann, um mit Nachdruck auf diese unhaltbaren Zustände aufmerksam zu machen und die Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen einzufordern.
Kinder, die am Bahnhof stehen gelassen werden und Ersatzbusse, die ebenfalls überfüllt sind oder zu früh losfahren, geben derzeit wieder Anlass für Beschwerden. »Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich den Eltern sagen soll«, klagte Bürgermeister Dr. Michael Klinger, denn alle Bemühungen die Zustände am Gottmadinger Bahnhof, zum Beispiel mit einem weiteren Waggon zu verbessern, nützten bisher nichts. Aber, so Klinger weiter, »wegdrücken geht nicht mehr, jetzt muss die zuständige Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg handeln«, forderte er. Schließlich werde die Bahn für Leistungen vergütet, die sie gar nicht erfülle.
Das Problem der Gottmadinger Schülerbeförderung sei der Deutschen Bahn seit langem bekannt. Im Sommer fahren viele Gottmadinger Kinder mit dem Fahrrad in die Schule, doch im Winterhalbjahr wollen diese auf den Zug umsteigen. Bereits im vergangenen Jahr habe die DB Abhilfe versprochen, doch jetzt musste man feststellen, dass dies leere Worte waren und die Bahn offenbar nicht in der Lage ist, ein solches Problem in den Griff zu bekommen, heißt es in der Resolution, der der Gemeinderat mit Nachdruck zustimmte. Zudem konterkariere dieser unbefriedigende Zustand bei der Schülerbeförderung die geplanten Maßnahmen der Gemeinde, eine neue Mobilitätskultur in Gottmadingen einzuführen, um die Lebensqualität in Gottmadingen zu verbessern und dem Klimaschutz Rechnung zu tragen.
Derzeit laufen Planungen in der Gemeinde für den Ausbau des ÖPNV und des Fahrradverkehrs. »Doch wie können wir an diese riesige Aufgabe herangehen, wenn in der Praxis noch nicht einmal solche einfachen Dinge im öffentlichen Nahverkehr klappen?«, heißt es in der Resolution.
Als wichtiges Zeichen, dass es der Gemeinde ernst ist, die Mobilität im Ort zu verbessern, beschloss das Gremium zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Einführung eines Ein-Euro-Tickets für den Busverkehr im Gemeindegebiet mit den Ortsteilen Bietingen, Ebringen und Randegg.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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