Breitbandausbau

Der Spatenstich für die digitale Autobahn in Gottmadingen ist erfolgt

Gottmadingen. Als Standortfaktor ist die digitale Infrastruktur heutzutage für viele so wichtig wie die analoge. In Gottmadingen hat nun der Spatenstich zum Ausbau des Glasfasernetzes stattgefunden. Davon sollen mittelfristig nicht nur die Gewerbetreibenden profitieren, sondern auch die Privathaushalte.

"Eine lange Reise findet heute einen richtigen Startschuss", sagte Bürgermeister Dr. Michael Klinger. Denn ab sofort seien drei Tiefbautrupps der Firma Soli unterwegs, um zunächst die Zuleitung von Bietingen nach Gottmadingen zu legen und danach alle geförderten Gewerbebetriebe anzuschließen, die sich das wünschen. Der künftige Anbieter, die NetCom BW, habe alle Verfahren für den geförderten Internetausbau in der Gemeinde gewonnen. Berücksichtigt werden laut Bürgermeister Klinger Gebäude, die bislang nur mit maximal 30 MBit (weißer Flecken) beziehungsweise 100 MBit (graue Flecken) und im gewerblichen Bereich unterversorgt sind.

Das bedeutet, dass 480 Adressen im privaten Bereich und 120 im gewerblichen Bereich die Möglichkeit haben, einen kostenlosen Glasfaseranschluss zu erhalten. Zum Zeitpunkt des Spatenstichs lagen laut Klinger 338 abgeschlossene Verträge im Privatbereich vor und 90 im gewerblichen. Die Mittel dafür - 5,15 Millionen Euro - kommen zu 90 Prozent aus Bund und Land via Förderungen. Zehn Prozent muss Gottmadingen selbst aufbringen. "Wir haben viel erreicht und sind überzeugt, dass es eine gute Sache ist", sagte Bürgermeister Klinger, dem es wichtig war, auch ein Lob in Richtung Stuttgart und Berlin zu schicken für "ein sehr gut ausgestattetes Förderprogramm".

Schnelles Internet für jeden

Aber auch außerhalb des geförderten Bereichs biete die NetCom Glasfaseranschlüsse an. Und auch das kostenlos, sofern hier ein Vertrag über mindestens zwei Jahre Laufzeit und mit einer Mindestbandbreite von 300 Mbit/s - Kostenpunkt: rund 40 Euro pro Monat in den ersten 24 Monaten - abgeschlossen wird. Sollte das bei 40 Prozent der Betroffenen gelingen, wird gebaut, versprach der Bürgermeister. Mit Blick auf eine Nachbarkommune, in der das nicht so gut funktioniert hatte, fügte er hinzu: "Die NetCom wird bauen, wenn sie die 40 Prozent erreicht."

Anlässlich des Starts des Ausbaus waren auch NetCom BW-Geschäftsführer Matthias Groß und Katharina Manthey, Referentin des Landesinnenministeriums, zu Gast in Gottmadingen. "Es ist ein schöner Anlass", meinte Groß. "Es ist allerdings der erste Schritt von vielen." Er sei aber zuversichtlich, dass das Projekt erfolgreich sein wird und dankte der Gemeinde für die gute Unterstützung, die bei so etwas "zwingend notwendig" sei. "Es war ein langer Weg bis hierher." Katharina Manthey dankte der Gemeinde dafür, dass sie sich der Aufgabe des Aufbaus der digitalen Infrastruktur stelle. "Sie haben schon eine lange Reise hinter sich und waren bisher erfolgreich", sagte sie.

Die Vorvermarktung für den Glasfaserausbau läuft seit dem 8. April. Die Frist ist gesetzt für den 29. Juli. Dann werde geprüft, ob die 40 Prozent-Quote erreicht worden ist. Die Gemeinde und NetCom bieten dazu Informationsveranstaltungen an: am Donnerstag, 11. April, in der Eichendorff-Realschule in Gottmadingen sowie am Donnerstag, 18. April, in der Grenzlandhalle in Randegg, jeweils um 19 Uhr.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version war der Info-Abend am 11. April in der Turnhalle in Bietingen verordnet. Dies war ein Fehler und wurde korrigiert. Er findet um 19 Uhr in der Eichendorff-Realschule in Gottmadingen statt.