Dr. Jens Scheibner hat engagierte Pläne zur nachhaltigen Sicherung des Standorts
Bahnhofsapotheke mit neuem Inhaber
Gottmadingen. Die Bahnhofsapotheke in Gottmadingen hat einen neuen Inhaber. Damit sieht Bürgermeister Dr. Michael Klinger eine wichtige Zukunftsfrage für die Gemeinde wie auch das Umland als gelöst an. Bereits zum 1. November hatte Dr. Jens Scheibner, der auch weitere Apotheken in Ravensburg und Radolfzell (Ratoldus-Apotheke) betreibt, die Bahnhofsapotheke von der bisherigen Inhaberin Ulrike Habel-Betz übernommen. Vorzeitig sei das geschehen, weil die bisherige Inhabern der Apotheke ohnehin blad in den Ruhestand wechseln wollte, aber doch tiefgreifende Investitionen nötig gewesen seien, wurde im Mediengespräch im Gottmadinger Rathaus betont.
Die Investitionen will nun Dr. Scheibner alsbald vornehmen und dabei auch die Gottmadinger Apotheke zum Zentrum seines Unternehmens machen, wie er den Medienvertretern erläuterte. Zum einen solle das Lager automatisiert und digitalisiert werden und im März bereits in Betrieb gehen. Da ermögliche eine größere Lagerhaltung um eventuelle Lieferengpässe auf ein Minimum zu reduzieren. Das Personal werde dadurch spürbar entlastet, weil die Medikamente sozusagen auf Knopfdruck ins Offizin geliefert würden und nicht mehr händisch aus Schränken im Lager geholt werden müssten. Durch das System ergebe sich auch die Möglichkeit eines Abholcodes für die Kunden der Apotheke, die die Abholfunktion auch außerhalb der Geschäftszeiten nutzen könnten über einen Ausgabeautomat. „Die Funktion kann dann sogar rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche genutzt werden", unterstrich Scheibner, der zuvor viele Jahre für die pharmazeutische Industrie tätig gewesen ist, die Vorteile der Neuerung in Sachen Service.
Auch eine Online-Bestellplattform könne man alsbald in Betrieb nehmen, kündigte er an. Schon ab Januar könne man hier lokal Medikamente online bestellen, bezahlen und auch liefern lassen. Die Apotheke stelle sich auf das sogenannte „E-Rezept“ um, das analog-digital zum Jahresweschsel in eine Startphase geht.
Scheibner will die Apotheke auch von Außen modernisieren, auch um sie im Falle von Notdiensten erkennbarer zu machen, kündigte er an. Im Sommer wolle man zudem das Offizin, also den Bereich in dem auch Beraten wird, vergrößern, da der Bedarf hier auch sich weiter vergrößere. „Wir werden in sechs Monaten hier eine der modernsten Apotheken in der Gegend haben“, zeigte er sich entschlossen. Die Zukunft der Branche liege klar in „Mehr Apotheke vor Ort“, denn man müsse einfach in der Lage sein, 90 Prozent der Medikamente vor Ort zu haben und nicht erst diese über den Großhandel organisieren.
Vor Ort könne er hier auf sein sehr motiviertes Team setzen, dass schon in den Zeiten der Corona-Krisen die Einsatzfähigkeit auch bei den aktuellen Herausforderungen wie jetzt gerade zur Digitalisierung der Impfausweise oder Anfang des Jahres mit der durch die Politik so schlecht vorbereiteten Masken-Aktion für Senioren, gezeigt habe. Derzeit hat die Bahnhofsapotheke sieben MitarbeiterInnen, meist in Teilzeit. Der Stamm solle im nächsten Jahr auf zehn aufgebaut werden.
Bürgermeister Dr. Michael Klinger sieht den Wechsel hier in Gottmadingen mit guten Gefühlen, denn die Pläne seien eine Antwort gegen das Apothekensterben und eine Sicherung für die Versorgung im ländlichen Raum.
- presseinfo
Autor:Redaktion aus Singen |
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