Die letzten 38 Bewohner haben Seniorenresidenz verlassen
Leere Räume im Friedrichsheim
Gailingen (swb). Die letzten vier Bewohner sind ausgezogen, sie haben im Altenheim Engen ein neues Zuhause gefunden. Die Seniorenpension Friedrichsheim hat zum 15. September 2016 ihren Betrieb eingestellt. Früher als geplant, denn die Verlegung der ursprünglich 38 Bewohner in andere Einrichtungen im Hegau konnte in enger Absprache mit den Betroffenen und deren Angehörigen zügiger erfolgen als gedacht. Die meisten von ihnen haben im Seniorenheim Engen, das ebenfalls zum Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz gehört, eine neue Heimat gefunden. Im Frühjahr hatte der Aufsichtsrat die Einstellung des Betriebs vor dem Hintergrund der Heimmindestbauverordnung zum Jahresende hin beschlossen. Weil das Gebäude komplett unter Denkmalschutz steht, war ein Umbau im Sinne der Verordnung nicht möglich.
Da das Haus zudem seit Jahren nicht kostendeckend betrieben werden konnte und die Gewinnung examinierter Fachkräfte für das Altenpflegeheim in Gailingen immer schwieriger wurde, war an eine Fortführung des Betriebs als Pflegeheim nicht mehr zu denken. Das Haus war 1898 als »Asyl für israelitische und arme Kreise in Gailingen« eröffnet worden, erlebte eine wechselvolle, vor allem jüdische Geschichte und kam 1950 in den Besitz des Landkreises Konstanz, der hier eine Altenpension eröffnete. 2004 kam das Heim zum damaligen Gesundheitsverbund Hegau-Bodensee-Hochrhein Kliniken, seit 2012 war es Teil des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz. Über die Weiterverwendung des Heims steht der Gesundheitsverbund in konstruktiven Verhandlungen mit der Gemeinde Gailingen, die Interesse an dem geschichtsträchtigen Gebäude mit Parkanlage hat.
- Redaktion
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare