1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
»Ich hatte einst ein schönes Vaterland«
Gailingen. Aus Anlass des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland bietet der Verein für jüdische Geschichte Gailingen am 16. Oktober um 19 Uhr ein Literarisches Kammerkonzert mit dem prominenten Film- und Theaterschauspieler Roman Kňizka und dem Bläserquintett OPUS 45 an.
Im offiziellen Rahmenprogramm des bundesweiten Festjahres #2021JLID, das der Verein »321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e. V.« organisiert und koordiniert, stellt das Ensemble sein Programm nur einmal pro Bundesland vor. In Baden-Württemberg wurde Gailingen gewählt, mit seiner langjährigen jüdischen Geschichte ein besonders passender Veranstaltungsort.
Der Schauspieler Roman Kňizka liest aus Texten jüdischer Autorinnen und Autoren deutscher Sprache, darunter Moses Mendelssohn, Heinrich Heine, Rahel Levin Varnhagen und Mascha Kaléko. Neben den literarischen Werken stehen zudem autobiographische Texte von in der Öffentlichkeit unbekannten deutschen Juden aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Diese Berichte aus dem Alltagsleben zeigen Glanz und Elend der jüdischen Emanzipation, die nicht selten mit einem als schmerzhaft empfundenen Identitätsverlust einherging. Sie veranschaulichen die faszinierende Vielfalt jüdischen Lebens auf deutschem Boden und berichten von der Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung deutscher Juden unter dem NS-Regime. Am Ende des knapp zweistündigen Programms gibt es einen Sprung in die Gegenwart. Wie gestaltet sich heute, 75 Jahre nach dem Holocaust, jüdisches Leben in Deutschland? Den musikalischen Teil des Abends bilden Werke jüdischer Komponisten. OPUS 45 spielt bedeutende Werke der Bläserquintettliteratur von Felix Mendelssohn Bartholdy, Alexander Zemlinsky, Jacques Ibert, Pavel Haas und György Ligeti.
Veranstaltungsort ist die Hochrheinhalle in Gailingen, Schulstraße 4. Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen. Teilnahme nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete. In Innenräumen sind medizinische oder FFP2-Masken zu tragen und es ist Abstand zu halten.
Quelle: Verein für jüdische Geschichte Gailingen e. V.
- Redaktion
Autor:Redaktion aus Singen |
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