Riesenaktion rund um den Gailinger Sensationsfund
Eine Schwester für die einmalige Bürgli-Glocke geschaffen
Gailingen. Ein historisch einmaliges Event konnte man am Freitagabend in Gailingen erleben. An der Hochrheinhalle wurde die historische "Bürgli-Glocke" nachgegossen, die ein echter Sensationsfund ist. Sie war vermutlich über die Reichenau um das Jahr 1050 zum damaligen Bürgli-Schloss gekommen.
Dr. Bastian Asmus vom Insitutut "Archaeometallurgie" aus Gundelfingen, der als Experte seines Fachs in ganz Europa unterwegs ist, machte aus dem Guss ein richtig spannendes Zeremoniell, während in der Hochrheinhalle Dr. Bertram Jenisch vom Landesamt für Denkmalpflege in Freiburg die besondere historische Bedeutung des Originals heraushob, das gegenwärtig in einem Tresor in Esslingen verwahrt wird und ab dem kommenden Jahr dann im Archäologischen Landesmuseum in Konstanz ausgestellt werden soll.
Denn die "Bürgin-Glocke" ist eine wirkliche archäologische Sensation für ganz Europa: Jenisch hält sie sogar für die älteste noch erhaltene Glocke in Deutschland, und aus dieser Epoche gäbe es gar nur fünf in Europa, auch weil damals erst mit dem Bau von Kirchen im größeren Stil begonnen wurde.
Bürgermeister Dr. Thomas Auer sagte, dass man schon alles versucht habe, um die Glocke wieder an ihren Fundort zu bekommen, aber dafür sei sie einfach zu bedeutend. Deshalb wurde die Idee entwickelt, zumindest eine Replik anzufertigen, was nun mit dieser beeindruckenden Inszenierung gelungen war.
Der ganz große Dank ging an Herbert Kästler, der damals in 1998 bei der Schaffung des Aussichtspunkts am längst abgegangen Bürgli-Schloss im Schutt beim Graben eines Fundaments für ein Panorama-Bänkle diese Glocke mit einem Gewicht von 1,7 Kilogramm gefunden hatte, und später dann pflichtbewusst dem Landesdenkmalamt zur Verfügung stellte.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare