Jugendvertretung gewählt / Museum eröffnet im Juni
Die Narrenvereinigung stellt wichtige Weichen vor der Fastnacht 2025

Das Präsidium der Narrenvereinigung Hegau Bodensee geht mit bestätigtem Narrenpräsident Reiner Hespeler (oben Mitte) wie der neuen Jugendbeauftragten Tabea Meisner (4. von Rechts unten) wie der neuen Schreiberin Sandra Domogalla (links) daneben in die Fasnet 2025, die bekanntlich bald an Martini eröffnet wird. | Foto: Oliver Fiedler
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  • Das Präsidium der Narrenvereinigung Hegau Bodensee geht mit bestätigtem Narrenpräsident Reiner Hespeler (oben Mitte) wie der neuen Jugendbeauftragten Tabea Meisner (4. von Rechts unten) wie der neuen Schreiberin Sandra Domogalla (links) daneben in die Fasnet 2025, die bekanntlich bald an Martini eröffnet wird.
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Gailingen. Wichtige Richtungsentscheidungen hatte die Narrenvereinigung bei ihrem großen Herbstkonvent am Sonntag, 20. Oktober, in der Gailinger Hochrheinhalle zu fällen. Narrenpräsident Rainer Hespeler wurde dabei neben dem "Kleinen Rat" unter der Wahlleitung von Gailingens Bürgermeister Dr. Thomas Auer für weitere vier Jahre gewählt. Es gibt noch einiges zu Regeln für die nächsten vier Jahre, wie Hespeler in seiner Wahlkampfrede ankündigte.

Ein wichtiger Punkt in der künftigen Arbeit der Narrenvereinigung ist das Thema Jugend. Und nachdem im letzten Jahr die Position einer Jugendvertretung mit dem Medienbeauftragten Daniel Faschian vorläufig besetzt wurde, konnte nun mit der 22-jährigen Tabea Meisner eine Jugendbeauftragte förmlich gewählt werden. Meisner ist Mitglied der Narrenzunft Gerstensack in Gottmadingen und dort auch beim Thema Jugend engagiert, unter anderem in einer Tanzgruppe. Sie studiert aktuell fürs Grundschul-Lehramt.
Auch eine neue Schriftführerin galt es nach dem angekündigten Rückzug von Renate Hermann zu wählen. Die neue Schreiberin ist Sandra Domogalla von der Bätzlezunft Homberg-Münchhöf, beruflich ist sie bei der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen in der Tourist-Info verortet. Der weitere "Kleine Rat" wurde bei den Wahlen bestätigt.

Dorf-Fasnet gegen Bürokratiedickicht

Neben seinem großen Rückblick auf eine Fasnet 2024, die endlich wieder ganz ohne Einschränkungen und mit zwei großen Narrentagen in Zoznegg und in Gottmadingen gefeiert werden konnte, galt dem bestätigten Narrenpräsident die Sicherung der Fastnacht im Dickicht der Bürokratie ein großer Teil seines Berichts. Am 17. Juni hat es einen erneuten Runden Tisch der Vertreter der Narrenvereinigungen im Land beim Innenministerium gegeben, der viel Hoffnungen gebe, dass gerade die kleineren Dorffastnachten einfacher durchgeführt und genehmigt werden könnten. Das Wissenschaftsministerium prüfe auch, die Fastnacht als "kulturelles Ereignis" einzustufen. Der Plan sei, dass es für die Zukunft dann nur noch Empfehlungen für die Ordnungsbehörden zum organisatorischen Ablauf geben solle, die die Dorffastnacht wieder auf einfachem Wege möglich machen sollten. Ein Papier dazu werde schon in den nächsten Wochen erwartet, kündigte Hespeler an, der das als großen Durchbruch ansieht. Es gelte dabei auch Fragen zu beantworten, inwieweit die örtlichen Feuerwehren hier eingesetzt werden dürfen, die ja oft Ordnungs- und Sicherungsdienste übernehmen, deutete Hespeler manche Komplikation an. Sein Dank gelte hier auch dem Städte- und Gemeindetag, der die Narrenvereinigungen hier bei ihren Argumenten unterstützt habe.

Auch das Thema der Cannabis-Teilfreigabe ist für die Narrenvereinigung für dieses Jahr erstmals angesagt. Man habe sich im Vorstand der Narrenvereinigung darauf verständigt, es hier nur bei Empfehlungen zu belassen. Die Narrenvereine könnten freilich von ihrem Hausrecht Gebrauch machen, aber das könnte auch Rechtsverfahren und Klagen wegen Einschränkungen der persönlichen Freiheit nach sich ziehen, so Hespeler. Doch in den Hallen bestehe ohnehin Rauchverbot, sodass man auch mit liberaler Haltung kein Drogenproblem zu erwarten habe. "Die Probleme durch übermäßigen Alkoholkonsum sind bei weitem größer als die eventuellen Probleme durch den einen oder anderen gerauchten Joint", meinte Rainer Hespeler. Eine Vorsichtsmeldung gab es freilich zum Thema "K.O-Tropfen", zu denen es bei den Narrentagen in Zoznegg erstmals angezeigte Vorfälle gab, wobei auch ein Vorstandsmitglied betroffen war. Hier sollten klare Warnungen an die Gäste ausgesprochen werden.

Im kommenden Jahr werden die Narrentage in Mühlingen bei den "Sunnelöscher" ab 7. Februar, und in Steißlingen-Wiechs bei den Schlosshexen ab 14. Februar stattfinden. Zusätzlich gibt es wieder eine Reihe Freundschaftstreffen in Worndorf (erstmals auch mit einem Jugendformat), in Eigeltingen-Heudorf, mit dem Höri-Umzug und dem Seenarrentreffen dieses Jahr in Möggingen. Eröffnet werden die öffentlichen närrischen Großanlässe bereits zum 25. Januar mit einem Nachtumzug bei der Froschzunft Hoppetenzell.

Narrenmuseum öffnet Ende Juni 2025

Gute Kunde konnte in der Versammlung auch Carola Schäpke vom Vorstand des Fastnachtsmuseums verkünden. Man habe ein weiteres arbeitsreiches Jahr hinter sich und der Innenausbau des Holzgebäudes am Golfplatz Langenstein stehe vor der Fertigstellung, sodass bald der Ausstellungsausbau beginnen könne. Inzwischen habe man sich auch auf einen Termin zur Eröffnung verständigt, die nun am 27./28. Juni stattfinden soll.
Noch besteht bei reinen Baukosten von rund 2,2 Millionen Euro für das hölzerne Museum eine Finanzierungslücke von rund 100.000 Euro, die man aber hoffentlich im Lauf der anstehenden Fastnacht schließen könne. Damit wolle man das Museum schuldenfrei eröffnen, zeigte sich Narrenpräsident Rainer Hespeler zuversichtlich. Weil viel Einsatz auf der Baustelle auch ehrenamtlich stattfindet, habe es einfach etwas länger gedauert, bat Schäpke um Verständnis.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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