Elterbeirat sammelt Unterschriften
Bürgerantrag für "Büsinger Extra" an ErzieherInnen
Büsingen. In der deutschen Exklave Büsingen machen sich die Einwohner derzeit für einen speziellen Zuschuss für alle Angestellten in der KiTa stark. Mit einem Einwohnerantrag möchten sie den Gemeinderat dazu auffordern über einen speziellen Büsinger Zuschuss für alle Angestellten der KiTa Rheinwiese abzustimmen.
Die durch die Initiative vorgeschlagene Höhe der monatlichen Zusatzzahlung: mindestens 250 Euro bei einem Arbeitspensum von 100 Prozent, ansonsten anteilig. Grundlage für die Initiative ist der Paragraph 20b der Gemeindeordnung Baden-Württemberg.
Der Einwohnerantrag wird am kommenden Freitag, 16. Februar um 14 Uhr, der Büsinger Bürgermeisterin Vera Schraner übergeben, kündigt die Initiative der Elternbeitäte an.
Durch die Initiative erhofft sich der Elternbeirat, dass die bestehenden Personalprobleme sich nicht noch weiter zuspitzen. Denn schon jetzt müssen einige Eltern Abstriche bei der Kinderbetreuung in Kauf nehmen, so bleibt wegen fehlenden Personals der Waldkindergarten schon jeden Freitag geschlossen. Der Grund: Einige Planstellen sind bereits unbesetzt und aufgrund des Renteneintritts von Angestellten in den nächsten beiden Jahren wird sich das ganze Problem, wenn sich nicht schnell etwas ändert, weiter verschärfen. Aktuelle Stellenausschreibungen der Gemeinde haben bislang leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht, erklären die Elternbeiräte.
Neben dem generellen Fachkräftemangel, mit dem alle Gemeinden im Hegau und auch deutschlandweit zu kämpfen haben, gibt es in Büsingen zusätzlich das Problem, dass die Exklave aufgrund der geographischen Lage direkt mit Schweizer Gehältern konkurriert. Zudem wohnen die meisten Angestellten der Kita außerhalb Büsingens, hier müsse verhindert werden, dass diese Arbeitskräfte bei einer gleichwertigen Bezahlung in eine andere Gemeinde näher an Ihren Wohnort wechseln.
Der Elternbeiratsvorsitzende Marc Erny erklärt die Initiative: „Der Fachkräftemangel wiegt in Büsingen durch die Nähe zur Schweiz besonders schwer! Dieses Problem können wir nur dadurch ausgleichen, dass wir so schnell wie möglich einen Büsinger Zuschuss als finanziellen Anreiz für pädagogische Fachkräfte schaffen. Die KiTa stellt einen zentralen Punkt der Dorf-Infrastruktur dar, hier müssen wir sicherstellen, dass diese auch in Zukunft funktioniert! "
Von Seiten der Bürgermeisterin Vera Schraner werde dieses Anliegen bislang leider nicht unterstützt, klagen die Eltern. Sie sei bereits Anfang Dezember angefragt worden, ob sie das Thema dem Gemeinderat vorlegen möchte. Dies
habe sie abgelehnt mit dem Verweis auf ein bestehenden Defizit im laufenden Büsinger Haushalt.
Zudem hätte sie darauf verwiesen, dass sie eine Zulage nur für die Angestellten der KiTa für nicht durchsetzbar halte. Sie könnte sich aber eine Zulage für alle Büsinger Gemeindeangestellten (und damit auch für die des Kindergartens) vorstellen, diese könne aber ihrer Meinung nach frühestens ab 2025 greifen.
Da der Elternbeirat dieses Thema für nicht weiter aufschiebbar hält, sieht er im Einwohnerantrag die einzige Möglichkeit, das Thema zeitnah zur Abstimmung vor den Gemeinderat zu bringen. "Bislang schlägt uns bei der Sammlung der Unterschriften eine Welle der Solidarität entgegen", so Marc Erny, der hier auf einen "Büsinger Weg" hofft, welcher der besonderen Situation der Exklave Rechnung trägt.
Quelle: EBR Kita Büsingen, Marc Erny
Autor:Presseinfo aus Singen |
Kommentare