Gemeinde und Jugendwerk müssen das Kanalsystem komplett erneuern

Badeverbot im Rheinuferpark bis zum Saisonende

Gailingen. Nachdem zu Beginn der Badesaison durch das Gesundheitsamt des Landkreises Konstanz deutlich erhöhte Werte von E. coli - Bakterien im Rhein festgestellt worden waren, muss nun leider vermeldet werden, dass das Badeverbot im Gailinger Reinstrandbad die ganze Saison weiter bestehen bleibt. Darüber informierte die Gemeinde Gailingen am Freitag,

Die Gemeinde hatte in Zusammenarbeit mit dem Hegau Jugendwerk verschiedene Maßnahmen zur Unterbindung des Eintrags belasteten Wassers in den Rhein über den Regenentlastungskanal, der vom Gelände des Hegau Jugendwerks herunter in den Rhein führt, ergriffen gehabt. Die »diffuse Ursachenlage«, die grundlegende Sanierungsbedürftigkeit der Kanäle und die starken Regenfälle der letzten Wochen haben nach Angaben der Gemeinde leider dazu geführt, dass die bislang sowohl auf dem Gelände des Hegau Jugendwerks als auch am Schmutzwasserkanal umgesetzten Maßnahmen nicht in dem Umfang gegriffen haben, dass ein weiterer Eintrag abschließend verhindert werden könne.

Unter anderem sei es nun zwingend erforderlich, den zum Regenwasserkanal parallel laufenden Schmutzwasserkanal und insbesondere alle Schächte insgesamt zu sanieren, wurde nun informiert. Diese Maßnahme wird längere Zeit erfordern, weil nach den inzwischen vollzogenen Untersuchungen der Kanal auf der ganzen länge von rund 300 Metern erstetzt werden muss, um hier eine nachhaltige Lösung zu bekommen, wie Bürgermeister Dr. Thomas Auer auf Anfrage sagte. »Wir wollen das Projekt gleich in der ersten Sitzung nach der Sommerpause beschließen so dass die Baurarbeiten möglichst noch in diesem Jahr umgesetzt werden und damit eine Perspektive für die nächste Saison am Rhein gegeben ist", so Dr. Auer. Die Kosten werden derzeit auf rund 100.000 Euro geschätzt.

Unter Berücksichtigung der Regelungen der Badegewässerverordnung Baden-Württemberg muss nun aber in Absprache mit dem Gesundheitsamt das Badeverbot bis zum Ende der Saison aufrechterhalten bleiben. „Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber unter dem Aspekt des Gesundheitsschutzes nicht zu vermeiden«, so Dr. Thomas Auer.