Start der neuen Saison
Im Hesse Museum gibt es 2025 einiges zu entdecken

- Fast auf Augenhöhe mit dem nicht ganz so berühmten Schriftsteller Norbert Jacques: Im Hesse Museum gibt Museumsleiterin Dr. Yvonne Istas einen kleinen Einblick in die neue Ausstellung über den Autoren.
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Gaienhofen. Ein kulturelles Kleinod der Region erwacht aus dem Winterschlaf: Am Sonntag, 16. März, um 11 Uhr startet das Hesse Museum in Gaienhofen mit einer neuen Ausstellung in die Saison 25. Sie ist eine von mehreren Highlights, die in diesem Jahr anstehen. "Ich freue mich, dass es wieder losgeht", sagt Museumsleiterin Dr. Yvonne Istas. Denn sie habe die Besucher im Haus vermisst. Und sie verspricht: "Es ist ein schöner Auftakt in die Saison."
Denn los geht es mit einer Persönlichkeit, deren Namen vielleicht weniger bekannt ist, als deren Schöpfung: Die Ausstellung, die am Sonntag Eröffnung feiert, ist dem Schriftsteller Norbert Jacques gewidmet, dem Vater des Literaturschurken Dr. Mabuse. Präsentiert wird die Ausstellung von der literarischen Gesellschaft Forum Allmende. Diese, so Museumsleiterin Istas, verstehe es, Persönlichkeiten ins Rampenlicht zu rücken, die etwas in Vergessenheit geraten sind.
Das passt zu Norbert Jacques, der ursprünglich Luxemburger war, später dann die Deutsche Staatsbürgerschaft erhielt und viel Zeit am Bodensee verbracht hat. "Er lebte die meiste Zeit seines Lebens am See", erklärt Yvonne Istas. "Er war am See vernetzt." In der Ausstellung zu sehen sein werden Schriften des Autors, Bilder aus der von ihm mitgegründeten Künstlervereinigung "Der Kreis" und viele Informationen über sein Leben und Wirken.
Begleitend dazu finden weitere Veranstaltungen statt in den Räumen des Franz Michael Felder Archivs der Landesbibliothek Vorarlberg in Bregenz in Österreich sowie des Literaturhauses Thurgau in Gottlieben in der Schweiz. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglichte den Projektpartnern eine Förderung durch die internationale Bodensee-Konferenz in Höhe von rund 17.800 Euro bei Gesamtkosten von rund 29.600 Euro.
Hinterfragen der Idylle
Wenn am 15. Juni die Jacques-Ausstellung ihre Pforten schließt, beginnt auch schon der Aufbau für die nächste Ausstellung. Denn schon ab dem 27. Juni sind dann die Werke von Jan Peter Thorbecke mit Textbeiträgen der Lyrikerin Christine Zureich in den Räumen des Hesse Museums zu sehen. Thorbecke nimmt sich in seiner Kunst Familienbilder aus den 50er und 60er Jahren vor und macht daraus mitunter unheimlich wirkende Grafiken. "Er entfremdet diese scheinbaren idyllischen Familienszenen", erklärt Yvonne Istas. "Er möchte diese Idylle infrage stellen."
Als Kontrast dazu dienen die textlichen Beiträge von Christine Zureich, die Haikus zu den Grafiken verfasst hat. "Sie hat die manchmal düsteren Grafiken aufgebrochen", sagt Istas. "Sie nennt es 'verspielte Notate'." Mit dieser Ausstellung möchte Museumsleiterin Istas auch ein jüngeres Publikum ansprechen. So könne sie sich vorstellen, mit Schulen zusammenzuarbeiten und Schüler die Möglichkeit zu geben, eigene Haikus zu den Grafiken zu schreiben.
Highlight im Herbst
Ein drittes Highlight im Programm des Museums werden wieder die Hermann-Hesse-Tage sein, die vom 10. bis zum 12. Oktober stattfinden werden. "Das ist immer ein Highlight im Museumsjahr", sagt Yvonne Istas. Die Gemeinde lädt hier ins Bürgerhaus Gaienhofen zu Lesungen, Vorträgen und Musik rund um den berühmten Schriftsteller ein.
Viele weitere Veranstaltungen und Infos über das Programm gibt es im Internet auf www.hesse-museum-gaienhofen.de
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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