Der Berliner Künstlers Jörn Grothkopp stellt bis 1. Juli im Städtischen Museum Engen + Galerie aus
Zwischen Sichtbarkeit und Imagination

Ausstellung des Berliner Künstlers Jörn Grothkopp in Engen | Foto: Bei der Vernissage des Berliner Künstlers Jörn Grothkopp (li) in Engen mit dem Titel »wir sehen«, erklärte Kulturamtsleiter Dr. Velten Wagner in einem Künstlergespräch die ausgestellten Bilder.
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  • Ausstellung des Berliner Künstlers Jörn Grothkopp in Engen
  • Foto: Bei der Vernissage des Berliner Künstlers Jörn Grothkopp (li) in Engen mit dem Titel »wir sehen«, erklärte Kulturamtsleiter Dr. Velten Wagner in einem Künstlergespräch die ausgestellten Bilder.
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Engen. »Wir sehen« heißt der Ausstellungstitel des Berliner Künstlers Jörn Grothkopp, der von 19. Mai bis 1. Juli im Städtischen Museum Engen + Galerie seine Werke präsentiert. Zur Vernissage am vergangenen Freitag trafen sich zahlreiche Kunstinteressierten in der »guten Stube« von Engen.
Jörn Grothkopp wurde 1969 in Bergen auf Rügen geboren. Von 1992 bis 1997 studierte er Malerei an der HfBK Dresden. 2001 erhielt er den VEAG Kunstpreis. Arbeiten des Künstlers befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen.
Angesichts der seriellen Malereien von Grothkopp, die um so unterschiedliche Themen wie Kois (Japanische Zuchtkarpfen), Familienporträts oder die Mona Lisa kreisen, fragt man sich, um was es dem Künstler eigentlich geht: um die Darstellung eines bestimmten Bildgegenstandes oder um den Wahrnehmungsprozess der Malerei. So zeigt sich die Mona Lisa das eine Mal deutlicher, dann wieder verschwimmen ihre Umrisse, sie taucht in geradezu psychedelische Farben oder scheint sich vor dem Betrachter aufzulösen. Jörn Grothkopp arbeitet mit dem bildnerischen Spannungskontrast des Verschwindens und Wiederauftauchens in scheinbar leeren Räumen, in denen das nur Angedeutete mit umso größerer Intensität aufscheint. Die in gefärbten Weißtönen wie Erinnerungsbilder aus der Leinwand heraus wachenden Farbflächen verschränken sich zu wieder erkennbaren Motiven und sind doch zugleich reine Flächenkompositionen. Sie verbleiben in der Schwebe zwischen dem unauslotbaren Gegenstand und seiner figurativen Abstraktion. Ob dies Gesichter sind oder Fische oder eine kunsthistorische Ikone, diese Fragen treten in den Hintergrund angesichts einer Malerei, die das räumliche Sehen in das Zwischenreich von Sichtbarkeit und Imagination führt.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Bild: Jörn Grothkopp, ML 2, Öl auf Leinwand, 2017
Foto: Künstler

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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