David Tchakoura ist neuer Integrationsbeauftragter in Engen
Zahlreiche Ideen im Gepäck
Engen. Keine Zeit zu verlieren! Es gibt so viel zu tun, so vieles steht an. Und so machte sich der neue Integrationsbeauftragte der Stadt Engen, David Tchakoura, auch eilig wieder ans Werk, nachdem er sich der Presse vorgestellt hat. Dass dieser Mann etwas bewegen will, ist deutlich zu spüren. Etwa anhand der Art, wie er über seine zukünftigen Aufgaben spricht. Und natürlich auch anhand des Tatendrangs, den er versprüht. Viele Ideen hat der 36-jährige gebürtige Togoer aus Ulm, wo er zuletzt tätig war, nach Engen mitgebracht. Zunächst möchte er natürlich erst einmal die Mitarbeiter des Helferkreises Asyl Engen und die 230 derzeit in Engen untergebrachten Flüchtlinge kennenlernen. Danach möchte er ein genaues Profil jedes einzelnen Asylsuchenden erstellen, in dem wichtige Informationen wie Bildungsstand, Sprachkenntnisse und Beruf vermerkt sind. »Ich möchte systematisch an die Arbeit herangehen und mir einen genauen Überblick verschaffen, wo wir gerade stehen«, betont Tchakoura. Der Vorteil von Engen liege dabei klar in der relativ überschaubaren Größe der Stadt: »Hier ist es möglich, jeden einzelnen Flüchtling zu kennen.«
Hierbei setzt Tchakoura auch auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Helferkreises: »Ich freue mich, dass es in Engen einen sehr aktiven Helferkreis gibt«, verdeutlichte er. Seit 2009 lebt der 36-Jährige, der nicht nur einen Magister-Abschluss in Germanistik sowie einen Bachelor in Erziehungswissenschaften besitzt, sondern auch an der Goethe Universität in Frankfurt im Fach Politikwissenschaften promoviert hat, in Deutschland. Im Bereich Integration hat er schon reichlich Erfahrung gesammelt: Zuletzt unterstützte Tchakoura in Ulm den Internationalen Ausschuss des dortigen Gemeinderats. In Engen wird der hauptamtlich tätige junge Mann künftig der zentrale Ansprechpartner in der Flüchtlingshilfe sein und damit vor allem den Helferkreis unterstützen und entlasten, etwa in Verwaltungsangelegenheiten. Zudem wird er sich unter anderem darum kümmern, die Kinder der Asylsuchenden in die Betreuungseinrichtungen und Schulen zu integrieren.
Besonders am Herzen liegt Tchakoura auch die Eingliederung der Flüchtlinge in die Arbeitswelt: »Die beste Integration erfolgt meiner Meinung nach durch die Arbeit«, verdeutlichte er – dabei müssten jedoch »beide Seiten mitmachen«. Darüber hinaus schwebt dem Akademiker vor, in Engen und den Ortschaften Nachbarschaftsdialoge durchzuführen, bei denen Flüchtlinge und Einheimische miteinander ins Gespräch kommen können. »Arbeit ist genügend da!«, scherzte Bürgermeister Johannes Moser, der sich sehr freute, Tchakoura als Mitarbeiter für Engen gewonnen zu haben. Bei der Stelle, die zunächst auf 2,5 Jahre befristet ist, sei auch »sehr viel Eigeninitiative gefragt«, hob Moser hervor. Wenn man die Energie sieht, mit der sich Tchakoura an seine Arbeit macht, muss man sich da jedoch ganz und gar keine Sorgen machen...
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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