Unterschiedliche Angebote der Jugendpflege im Hegau
Wo chillt die Jugend?
Hegau. Einfach chillen, Musik hören, im Internet surfen oder am Tischkicker spielen - ein eigener Treff ist für Jugendliche beliebt wie eh und je. Dort können sie ungestört ihren Interessen nachgehen, aber auch über Probleme reden oder Partys feiern.
In den Hegau-Gemeinden ist das Angebot für Jugendliche ganz unterschiedlich und oft in Bewegung. Gut aufgestellt ist seit diesem Jahr die Stadt Engen mit ihrer Stadtjugendpflege und der Schulsozialarbeit (siehe Seite 3). Der Jugendtreff am Hexenwegle ist ebenso Anlaufstelle wie das Schülercafé ChillOut am Bildungszentrum. Ein Jugendgemeinderat engagiert sich seit Jahren für die Anliegen der Jugendlichen in der Stadt und unterstützt bei Veranstaltungen. »Das ist ein tolles Paket«, lobt Kreisjugendpfleger Stefan Gebauer, der selbst vor 15 Jahren in Engen als Stadtjugendpfleger begann. Ebenso engagiert kümmert sich die Gemeinde Gottmadingen um die kommende Generation. Für Jugendpflege und Schulsozialarbeit in der Hebel- und Eichendorffschule sind zusammen drei Stellen besetzt, die eng zusammen arbeiten, weiß Anna Rothermund von der Abteilung Jugend, Familie und Soziales. Der Jugendtreff in der Fahrkantine wird gut frequentiert und bietet auch ein abwechslungsreiches Ferienprogramm. Als vorbildlich gilt das »Bömmle« in Mühlhausen-Ehingen. Seit Jahren verwalten die Jugendlichen der Doppelgemeinde in Eigenregie ihren Treffpunkt im Bürgerhaus in Ehingen, unterstützt von einem engagierten Gemeinderat. »Das ’Bömmle’ ist der Vorzeige-Jugendtreff im ganzen Landkreis«, lobt Stefan Gebauer.
Für Jugendliche auf dem Land ist die Freizeitgestaltung oft schwierig. Die Mobilität ist begrenzt, wie im Falle von Jugendlichen aus Welschingen, die gerne den Engener Jugendtreff besuchen würden, aber keine Rückfahrmöglichkeit am Abend haben. »Da würde sich ein Kids-Taxi anbieten«, zeigt sich der Kreisjugendpfleger lösungsorientiert.
Ähnliche Probleme gibt es auch in anderen Flächengemeinden im Hegau. In Tengen musste der Jugendtreff »Gfriere« nach dem Umbau des Kindergartens ausziehen. Derzeit laufen aber intensive Gespräche mit Jugendlichen, die einen Raum im alten Schulhaus nutzen wollen, kündigte Bürgermeister Marian Schreier an. Zusätzlich gibt es im Watterdinger Rathaus mit dem »Schuppen« einen beliebten Treffpunkt, der von den jungen Nutzern selbst organisiert wird. In Gailingen können die jungen Leute Räume im Bürgerhaus nutzen. Zusätzlich fördert die Gemeinde Vereine mit Sonderzuschüssen für die Jugendbetreuung und unterstützt Jugendprojekte in den Ferien, die Jugendmusikschule und nach Bedarf. »Wenn sich unsere Jugendlichen verstärkt einbringen möchte, haben sie bei mir immer ein offenes Ohr«, betont Bürgermeister Heinz Brennenstuhl.
Ähnlich wird die Jugendarbeit in der Exklave Büsingen gestaltet. Im Rathaus gibt es einen Jugendraum, der in Eigenregie genutzt wird. Darüber hinaus wird in Vereinen intensiv Jugendarbeit geleistet, weiß Bürgermeister Markus Möll.
Über den Sommer sind die Aktivitäten im Jugendtreff in Hilzingen im Untergeschoss der Schule etwas eingeschlafen, doch mittlerweile »läuft es wieder an«, erklärt Hauptamtsleiter Markus Wannenmacher. An der Peter Thumb-Schule wird Schulsozialarbeit angeboten und als weiteren Treffpunkt für junge Leute lockt das Zäpflehaus an den Hegauhallen. In Aach war am Mühlenplatz ein Treffpunkt für den Aacher Nachwuchs eingerichtet, der aber mangels Interesse nun verwaist ist. »Derzeit wird in den Vereinen und den Kirchen Jugendarbeit betrieben«, erklärt Bürgermeister Severin Graf.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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