Endlich kehrt hier Leben ein

"Willkommen im Kornhaus unplugged"

Engen. An den nächsten vier Wochenenden, bis einschließlich Sonntag, 10. Dezember, rückt das Kornhaus in der Engener Altstadt ins Rampenlicht. Jeweils zwischen Freitag und Sonntag wird das denkmalgeschützte Gebäude für einen Weihnachtsmarkt und andere Veranstaltungen geöffnet sein. Der Auftakt dazu fand am Donnerstag, 16. November, zum traditionellen Lichterabend statt.

Um sich so einem Projekt anzunehmen, braucht es viel Mut, Neugier und Begeisterung, das machte Matthias Althaus bei einem Pressegespräch kurz vor dem offiziellen Start um 17 Uhr klar. Alles drei treffe auf seine Frau, Christine Althaus, zu. Die hatte sich auf die Suche nach einem Raum begeben, um ihre Betonausstellung zu vergrößern, zum Beispiel in Form eines Pop-up-Stores. Dabei war sie auch über das Kornhaus gestolpert und sei "nicht mehr zu halten" gewesen.
Zusammen mit Freunden mussten sie bei der Organisation in den letzten Wochen sehr improvisieren, um das Gebäude so wieder öffentlich nutzbar zu machen. Die Aufgaben reichten dabei vom Besorgen von Toilettenpapier, bis zum Abschluss einer Veranstalterhaftpflichtversicherung. Klein beigegeben hatte Christine Althaus nur im Bereich Brandschutz: Weil von den weihnachtlichen Tannenbäumen ein Risiko ausgegangen wäre, setzte sie stattdessen auf Palmen, karibisches Flair inklusive.

Gespannt aufs Ergebnis dieses "Testballons"

Das Ergebnis ihrer Arbeit ist laut Matthias Althaus das Kornhaus "unplugged". Doch während in der Musik das Wort unplugged (übersetzt ungefähr "Stecker herausgezogen") für "ohne Strom" steht, gehe es in diesem Fall um genau das Gegenteil: "Wir hatten alles, außer Strom." Zusammengestellt ist nun ein vierwöchiges Programm für Jung und Alt, mit dem Markt, der Kornhaus-Bar, Workshops zum Beispiel im Betongießen, Konzerten und mehr. Auch abseits dieser Veranstaltungen zeigten zum Beispiel der Engener Jugendgemeinderat und der Verein "Unser buntes Engen" Interesse daran, das Kornhaus zu nutzen.
Die Organisatoren freuen sich auf die spannenden vier Wochenenden und das Fazit, das daraus sicher am Ende entstehen wird.

Matthias Althaus ist sich sicher, dass dieser "Testballon" sicher auch für die Stadt interessant sein wird. Neben dem Dank für das Vertrauen der Stadt hat er jedoch auch eine Bitte: "Lassen Sie dem Kornhaus seinen Charme." Es solle beispielsweise nicht nur als Veranstaltungsort für Hochzeiten genutzt werden. Sie selbst seien gewissenhaft mit der "Schatztruhe des Kornhaus" umgegangen, was zwar mit Anstrengung verbunden war, jedoch auch Spaß gemacht hatte.
Unterstützt wurden sie dabei auch tatkräftig von der Stadt Engen, weswegen Wirtschaftsförderer Peter Freisleben und Heike Bezikofer, Bauamtsmitarbeiterin, mit einem bedruckten Pullover in das "Team Kornhaus" aufgenommen wurden.

Dass das Thema "Altstadtbelebung" in Engen in aller Munde ist, hob auch Bürgermeister Johannes Moser hervor. In den nächsten Wochen gibt es hiermit ein Angebot, jetzt liege es an den Einwohnenden, es auch zu nutzen. Sein Dank galt den Organisierenden für ihre Initiative, das seit Jahren im Dornröschenschlaf befindliche Kornhaus hiermit "wachzuküssen".

Doch auch weiterhin tickt die Uhr für eine Sanierung des Denkmals. Wie die Planung aussieht und warum für die Stadt hier einiges dranhängt, ist hier nachzulesen:

Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt freitags jeweils von 14 bis 18 Uhr, sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Ausnahme ist der Totensonntag am 26. November.
Die weiteren Veranstaltungen sind zu finden auf der Internetseite des Kornhauses unter: www.kornhaus-engen.de