Politiker hoffen auf Verlängerung der Seehasvstrecke von Konstanz bis Immendingen
Wenn nicht jetzt, wann dann
Engen /Immendingen. Das Thema ist zwar nicht neu, heute aber aktueller denn je: Die Verlängerung der Seehasstrecke von Konstanz bis Immendingen als Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Angeregt durch das »Bahn-Gipfele« in Singen vergangene Woche lud nun der Engener CDU-Stadtverband zu einem Treffen vor Ort am Engener Bahnhof ein, um ein umweltpolitisches Signal für diesen langgehegten Wunsch zu setzen. Gleichzeitig baten der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung für den Landkreis Konstanz und Guido Wolf, der den Landkreis Tuttlingen vertritt, in einem gemeinsamen Schreiben an Winfried Hermann, dem für die Bestellung der Nahverkehrsverbindungen in Baden-Württemberg zuständigen Verkehrsminister, die Initiative zu prüfen und zu unterstützen.
Neben diesem »Schulterschluss« zwischen Jung und Wolf unterstützt auch die Grüne-Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger den Wunsch, dass der »Seehas weiter hoppelt«, wie das Schreiben an den Verkehrsminister betitelt ist.
Für den früheren Allensbacher Bürgermeister, Kreisrat und Nahverkehr-Experte Helmut Kennerknecht ist es lohnenswert und sinnvoll, die Idee der Seehas-Verlängerung über den bisher letzten Haltepunkt in Engen hinaus zu prüfen, zu bilanzieren um dann den Nahverkehr zu optimieren - inklusive eines Tarifverbundes. Auch zahlreiche Pendler, die in Tuttlingen arbeiten, könnten über eine neue Verbindung Engen-Immendingen mit Umstieg in den sogenannten »Ringzug« aufs Auto verzichten.
Eine entsprechende Verbindung zu beschicken sei nach Aussage von Patrick Altenburger, Geschäftsführer der SBB-Konzerntochtergesellschaft SBB Deutschland GmbH als Betreiberin der Seehas-Strecke »bei entsprechender Beauftragung ohne weiteres möglich«, so Andreas Jung in seinem Schreiben an Winfried Hermann.
Auch für den Vorsitzenden der CDU Immendingen, Christian Abert gibt es genügend gute Gründe für diese landkreisübergreifende Streckenverlängerung. Denn in Immendingen werden durch die Ansiedlung des neuen Prüf- und Technologiezentrums von Daimler Hunderte neue Arbeitsplätze entstehen, die einen Zuwachs an Pendlern aus Engen und weiteren Kommunen des Landkreises Konstanz erwarten lassen. »Hoffentlich bleibt dieses Schreiben kein Papiertiger«, brachte Abert seine Bedenken zum Ausdruck.
Für Engens Bürgermeister Johannes Moser ist das Thema fast schon ein Dauerbrenner, der in schöner Regelmäßigkeit alle paar Jahre auf den Tisch kommt um schließlich aufgrund der zu erwartenden Kosten von rund einer Million Euro wieder in einer Schublade zu verschwinden. Doch auch der Engener Schultes sieht derzeit eine gute Chance, den langgehegten Wunsch Realität werden zu lassen: »Die Situation ist heute so gut wie nie«, erklärte Moser, schließlich setzen sich gute Ideen doch irgendwann durch - da brauche es einfach viel Geduld.
Diesen langen Atem und die nötige Beharrlichkeit will Bernhard Maier, Vorsitzender der CDU Engen, nicht missen lassen: »Das hat Hand und Fuß - wir bleiben gemeinsam mit der Stadt an dem Thema dran«, versprach er.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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