Tengen soll Pachtausfall für dritte Windenergieanlage ersetzt bekommen
Weitere Vereinbarung zum Windpark Brand/Stauffenberg geschlossen

Engen Windpark | Foto: Engens Bürgermeister Johannes Moser und Tengens Bürgermeister Marian Schreier bei der Unterzeichnung der Vereinbarung bezüglich der geplanten Windkraftanlagen Brand/ Stauffenberg. swb-Bild: Stadt Engen
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Engen/ Tengen. Die Städte Engen und Tengen haben im Zusammenhang mit dem geplanten Windpark Brand eine Vereinbarung zum Verzicht der umstrittenen nördlichen Windkraftanlage am Standort Brand unterschrieben. Die dritte Windkraftanlage hat im Ortsteil Stetten Widerspruch hervorgerufen, da sie vom Ort aus nur rund 1000 Meter entfernt und laut den Plänen von vielen Gebäuden aus gut zu sehen wäre.

Im Gegenzug hatte sich die Stadt Engen verpflichtet, einen Alternativstandort auf Engener Gemarkung zur Verfügung zu stellen. Der dafür notwendige Pachtvertrag wurde bereits im Oktober 2020 mit dem Regionalunternehmen solarcomplex für das Gewann Staufenberg unterschrieben. Dort können bis zu zwei Anlagen projektiert werden.

Außerdem erhält die Stadt Tengen eine Entschädigung von der Stadt Engen für den Verlust der Pachteinnahmen für die dritte Windkraftanlage in Höhe der vereinbarten jährlichen Grundpacht ab dem Zeitpunkt der Fertigstellung einer Windkraftanlage im Gewann Staufenberg.

Den vertraglichen Regelungen vorausgegangen war ein umfangreicher Bürgerbeteiligungsprozess. Die Tengener Bürger haben sich in einem Bürgerentscheid insgesamt mit klarer Mehrheit für die Windkraftanlagen im Gewann Brand ausgesprochen. In einer nachfolgenden Bürgerumfrage haben die Stettener Bürger mit fast 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Alternativstandort im Gewann Staufenberg gestimmt. Die dortigen Anlagen werden von Stetten aus fast nicht sichtbar sein.

Sowohl am Standort Brand als auch am Standort Staufenberg wird ein Jahresstromertrag von jeweils rund 10 Millionen Kilowattstunden pro Anlage prognostiziert. Je nach Anlagenzahl käme das gesamte Projekt auf rund 30 oder 40 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das würde etwa dem gesamten rechnerischen Strombedarf von Engen, Privat – und Gewerbekunden zusammen, bilanziell entsprechen. Allerdings wird in der Stadt schon jetzt soviel Sonnenstrom produziert, dass der Windstrom ein Exportartikel wäre.

„Die Gemeinderäte der Städte Tengen und Engen und die Firma solarcomplex zeigen sich solidarisch mit den Stettener Bürgern und haben mit der Vereinbarung und dem Pachtvertrag die alternative Lösung eröffnet. Mit den Windkraftanlagen kann im oberen Hegau ein wichtiger Beitrag zur Energiewende geleistet werden,“ so der Engener Bürgermeister Johannes Moser.

„Ein wesentliches Ergebnis des Dialogprozesses war es, dass eine Lösung für das in Richtung Stetten orientierte Windrad gefunden werden soll, zum Beispiel durch eine Verschiebung. Deshalb freue ich mich, dass wir heute die Vereinbarung unterzeichnet haben und diesem Wunsch Rechnung tragen konnten. Das zeigt, dass sich die Energiewende mit Bürgerbeteiligung erfolgreich gestalten lässt«, sagte Tengens Bürgermeister Marian Schreier zur Unterzeichnung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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