Breitbandausbau in Engen
Weg mit den weißen Flecken
Engen. Es war ein Mammutprojekt für satte zwölf Millionen Euro und ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Stadt Engen samt ihrer Ortsteile: Der Breitbandausbau in den Engener Teilorten Biesendorf, Bittelbrunn, den Gewerbegebieten »Grub« und »Im Tal«, Schulstandorten und Einzelgehöften im Außenbereich ist erfolgreich abgeschlossen, das Glasfasernetz von der Stadtwerke Engen GmbH in Betrieb genommen.
Um den Start in eine gute digitale Zukunft symbolisch zu dokumentieren, drückten die Beteiligten am Freitagmittag auf den roten Knopf am Technikgebäude in der Seestraße. Doch der erste Kunde ging bereits am 25. Juli ans Netz. Mittlerweile sind gut hundert Haushalte angeschlossen und insgesamt wurden 300 mit Breitbandanschlüssen versorgt.
Das Vorhaben »Breitbandausbau« zog sich, beginnend mit dem Gemeinderatsbeschluss von 2019, bis Sommer 2022 hin. In diesem Zeitraum wurden Förderanträge eingereicht, Ausschreibungen und Vergaben getätigt, Planungen gemacht und Genehmigungen beantragt sowie in eine Trasse von 71 Kilometern mit unterschiedlichen Verfahren über 143 Kilometer Kabel verlegt, sieben Technikstandorte und 26 Netzverteiler erstellt. Starke Regenfälle im vergangenen Sommer verzögerten die Arbeiten zwar immer wieder, doch um diesen Zeitverlust auszugleichen, waren bis zu acht Tiefbaukolonnen vor Ort, um die Netzanschlüsse an den besagten Standorten so schnell wie möglich zu verlegen.
Bürgermeister Johannes Moser verteilte angesichts dieses Einsatzes und der Fülle an technischen Daten ein »herzliches Dankeschön« an alle Beteiligten wie die Firma Leonhard Weiss als Generalunternehmer, das Ingenieurbüro Daeges und die Netzbetreiber, die Bietergemeinschaft der Stadtwerke Engen mit der Teledata GmbH sowie natürlich an Land und Bund, die das Großprojekt mit ihren üppigen Fördergeldern erst ermöglichten.
Die Bundesförderung betrug 5,99 Millionen Euro und das Land Baden-Württemberg schoss 4,9 Millionen Euro zu. Für die Stadt Engen blieben noch 1,2 Millionen Euro zu finanzieren. »Da hat sich das lange Warten wirklich gelohnt, so viel Geld bekamen wir selten«, fasste Moser zusammen und gab schon einen Ausblick auf ein »Upgrade-Programm 2023«, um die Stadt weiter von »grauen Flecken« zu befreien.
Katharina Manthey, Referentin im Innenministerium des Landes Baden-Württemberg, überbrachte bei der offiziellen Übergabe Grüße von Innenminister Thomas Strobel: Er freue sich, dass das Projekt so schnell umgesetzt wurde und die Förderung gerade im ländlichen Raum gut angekommen sei.
Wie wichtig ein guter Breitbandausbau heute ist, habe die Corona-Pandemie mit Homeoffice und Homeschooling gezeigt, hob Johannes Moser zum Abschluss hervor. Auch die Anbindung der landwirtschaftlichen Höfe in der Flächenkommune Engen war dringend notwendig, denn moderne Landwirtschaft sei heute ohne Digitalisierung kaum mehr möglich, so Moser abschließend.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
Kommentare