Ausstellung von Anna Krammig in Engen
Unheimliche Stilleben
Engen. Vom 7. Oktober bis 19. November zeigt das Städtische Museum Engen + Galerie die Ausstellung »Penumbra« der Künstlerin Anna Krammig. Zur Vernissage am Freitag, 6. Oktober, 19.30 Uhr, sind alle Kunstinteressierten herzlich eingeladen. Dunkle Palmen, die sich spitzblättrig über Hausfassaden ausbreiten, seltsam schwebende Einblicke in Zimmer, ein kahler Baum inmitten eines Schattenwaldes: Krammig malt in aller Sachlichkeit Stillleben, die dennoch etwas Unheimliches ausstrahlen. Das mag an den Schatten liegen, die mit einer fein lasierenden Ölmalerei auf sonnenbelichtete Hauswände aufgetragen oder auf Balkone »projiziert« werden. Es sind Schatten von Gegenständen oder menschlichen Figuren, die in der »realen Welt« keine unmittelbaren Entsprechungen finden. Schatten, die sich von den Gegenständen gelöst zu haben scheinen und ein Eigenleben führen. Das kaum Sichtbare öffnet auf diese Weise den Blick für das verborgene Leben zwischen und hinter den Gegenständen, für das Ungreifbare, Unheimliche. Die 1981 in Heidelberg geborene, heute in Zürich lebende Künstlerin kultiviert den Blick für das Unscheinbare, Unspektakuläre, das sie in das Zentrum ihrer Malerei rückt. Das Tiefenleuchten des Immateriellen überschreitet die Schwelle zum Sichtbaren, durchdringt den Raum, erhält die Würdeform des Dinglichen, ohne jedoch in den Sog purer Gegenständlichkeit zu geraten. Welches Gewicht, fragt man sich, haben diese zwischen Erdenschwere und Himmelsleichte angesiedelten Bilder, die Gegenstände markieren ohne sie zu begrenzen? Es sind Bilder, die den Betrachter in ein Zwischenreich zwischen Schlafen und Erwachen, zwischen Traum und Wirklichkeit entführen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Weitere Infos zur Ausstellung unter www.engen.de.redaktion@wochenblatt.net
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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