Am Sonntag im Schwesternheim verstorben
Trauer um "Schwester Luzia"

Schwester Luzia, die 50 Jahre mit der einstigen "Kinderheimat Sonnenuhr" verbunden war, ist am Sonntag im Alter von 86 Jahren verstorben. | Foto: Archiv SWB
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Engen. Wie am Montag bekannt wurde, ist "Schwester" Luzia Wirth am Sonntag im Alter von 86 Jahren verstorben. Bürgermeister Johannes Moser übermittelte die traurige Nachricht. Luzia Wirth, die zum für die Kinderheimat 1946 gegründeten Benediktinerorden gehörte, konnte am 24. Oktober noch ihren Geburtstag im Schwesternheim bei der ehemaligen "Kinderheimat Sonnenuhr" feiern, in dem sie trotz zunehmenden Pflegebedarf bis zum Schluss lebte. Sie ist sehr eng mit der jüngeren Geschichte der Stadt verbunden. "Sie war die erste Frau gewesen, die beim ersten Bürgerempfang der Stadt eine Bürgerehrung bekam aufgrund ihres großen Einsatzes für die Kinder", erinnert sich Johannes Moser. Sie hatte, so wurde bei der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik im Jahr 2018 durch den damaligen Justizminister Guido Wolf zusammengerechnet, für rund 2.000 Kinder die "Mutterrolle" übernommen gehabt.

Schwester Luzia, so ihr Ordensname, war ab 1955 in der "Kinderheimat Sonnenuhr" in Engen tätig gewesen, also bereits mit 18 Jahren. Die "Sonnenuhr" war damals eine Kombination aus Kinderheim und Kindergarten. gegründet von einem Benediktinerorden, der vom Kloster Beuron mit betreut wurde. Ab 1984 fungierte sie sogar als Leiterin der Einrichtung, bis sie diese 2005 aus Altersgründen niederlegte. Die "Sonnenuhr" veränderte sich sehr stark. Das Kinderheim wurde in das Singener Kinderheim Peter und Paul integriert, der Kindergarten wurde zunächst in kirchlicher Trägerschaft weitergeführt, bis die Einrichtung dann in 2017 von der Stadt Engen als kommunale Einrichtung übernommen wurde.

»Unser Leben in der Sonnenuhr war immer mit Arbeit und Sorgen, aber auch mit viel Freude verbunden«, sagte sie damals zur Verleihung des Verdienstordens. Und was sie über all die Jahre immer wieder ausstrahlte, war ein besonderer Lebensmut und eine ganz intensive Energie, obwohl die "Kinderheimat Sonnenuhr" nie finanziell auf Rosen gebettet war. Soviel Energie, hieß es immer wieder, könne einfach nur von Gott kommen.

Die Trauerfeier ist auf kommenden Freitag, 10. November, um 10 Uhr auf dem Engener Friedhof angesetzt. Um 18.30 Uhr wird es noch einen Gedenkgottesdienst in der Stadtkirche Engen geben, informierte Dekan Matthias Zimmermann.

Schwester Luzia, die 50 Jahre mit der einstigen "Kinderheimat Sonnenuhr" verbunden war, ist am Sonntag im Alter von 86 Jahren verstorben. | Foto: Archiv SWB
Luzia Hirth, hier Juli 2018 mit dem damaligen Landesjustizminister Guido Wolf und MdL Dorothea Wehinger, Bürgermeister Johannes Moser und den Engener Trachtendamen bei der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik im Museum Engen. | Foto: Archiv SWB/ dh
Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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