Über 53.000 Euro in verschiedene Projekte gesteckt
Starkes Jahr für die Bürgerstiftung Engen
Engen. Ein Rückblick, eine Premiere und ein Wechsel: Viel spannendes zu berichten gab es von der Engener Bürgerstiftung, die am Mittwoch, 10. April, zu einem Pressegespräch in die Sparkasse eingeladen hatte.
Gründung "traf den Geist der Zeit"
"Wir haben hier zwei Dinge zusammengeführt", stieg Daniel Hirt, Vorstandsmitglied bei der Volksbank - Die Gestalterbank und Vorsitzender des Stiftungsrats, zur Begrüßung der Gäste ein. Die wohl wichtigste Person war an diesem Tag der Stiftungsmitbegründer und Bürgermeister a.D. Johannes Moser. Für sein tiefgreifendes Engagement vom Aufbau der Stiftung bis heute wurde er zu deren erstem Ehrenstiftungsrat ernannt.
Hirt bezeichnete Moser als einen "maßgeblichen Kopf" bei der Begründung der Stiftung, indem er etwa durch eine aktive Ansprache von Personen mit für ein "ordentliches Startkapital" gesorgt habe. Das habe Johannes Moser nicht nur aufgrund seiner Rolle als Bürgermeister getan, sondern auch weil ihm das Bürgertum und die Gemeinschaft besonders am Herzen lägen, zeigte sich der Stiftungsratsvorsitzende überzeugt. Sowohl Hirt als auch Moser unterstrichen, wie wichtig so eine Stiftung für eine Stadt sei, um etwa Projekte im sozialen Bereich oder der Vereine zu unterstützen.
Im Jahr 2023 konnte die Bürgerstiftung einen Förderbetrag von insgesamt über 53.600 Euro in verschiedene Projekte fließen lassen. Maßgeblich zu Buche schlagen hier die rund 36.000 Euro, die aufgrund einer hohen Einzelspende im vergangenen Jahr zur Förderung eines Mammut-Klettergerüsts am Eiszeitpark verwendet wurden. Ebenfalls aus dieser Spende wurden die Sportgeräte im Stadtpark angeschafft, außerdem, so kündigte die Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung und Sparkasse Engen-Gottmadingen, Andrea Grusdas an, sei noch Geld für ein weiteres größeres Projekt übrig, das sich gerade in der Vorbereitung befinde.
Ein weiterer hoher Betrag war indirekt durch Johannes Moser zusammengekommen: Knapp unter 6.000 Euro wurden gesammelt, weil er zu seiner Verabschiedung darum gebeten hatte, statt ihn zu beschenken, doch lieber die Bürgerstiftung finanziell zu unterstützen.
Lokal und sinnstiftend
Von den Engener Vereinen gefördert wurden der Skiclub, mit einem Zuschuss von 3.000 Euro für eine Skifreizeit der Kinder und Jugendlichen, ebenso die Stadtmusik mit 1.500 Euro für Bühnenpodeste und 1.125 Euro für die Reise der Jugendkapelle in die Partnerstadt Moneglia. Die Hohenhewenteufel konnten mit einem Zuschuss von 550 Euro Fräslinge für die Fertigung von Kindermasken aus Latex beschaffen. Für das Projekt "Manege frei! Circus in der Schule" gingen 5.000 Euro an die Grundschule Engen, das Projekt werde im Juli stattfinden, konnte Konrektorin Meike Dietrich ankündigen. Schon traditionell wurde auch die Engener Tafel unterstützt, mit 3.650 Euro für Einkaufsgutscheine zu Weihnachten.
Nicht anwesend war ein Vertreter des Hegauer FV, der 1.000 Euro für die Digitalisierung der Vereinsverwaltung bekommen hatte.
Des Weiteren wurde durch die in die Bürgerstiftung Engen integrierte Familienstiftung Kiefer die Fahrrad-Reparaturstation am Schillerplatz mit einem Betrag von über 1.600 Euro finanziert.
Turnusgemäßer Wechsel
Eine fast untergeordnete Rolle spielte am Mittwoch der Wechsel beim Posten der Geschäftsführung der Stiftung, der regelmäßig alle drei Jahre stattfindet. Jeweils nacheinander wird unter den Mitarbeitenden der Stadt Engen, der Sparkasse Engen-Gottmadingen, der Gestalterbank und der Stadtwerke Engen ein Geschäftsführer oder eine Geschäftsführerin ausgewählt. Kürzlich erfolgte der Stabwechsel von Sandra Hauser (Gestalterbank) zu Dieter Grudda (Stadtwerke). Für die Tätigkeit, die sich oft im finanziellen Bereich bewege, müsse er als Ingenieur zunächst noch eingearbeitet werden. Er sieht diese neue Aufgabe dabei als Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren: "Engen war immer gut zu mir. Das ist meine Chance, etwas zurückzugeben."
Für die Bürgerstiftungen gibt es einen maßgeblichen Unterschied zwischen Spenden und Zustiftungen: Während Spenden noch im selben Jahr ausgegeben werden müssen, werden Zustiftungen dem Stiftungskapital zugefügt und erhöhen damit langfristig den Ertrag (zum Beispiel durch Zinsen), der wiederum in Projekte gesteckt werden kann. Das Kapital an sich darf für Förderungen nicht angefasst werden.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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