25 Jahre Engen und Pannonhalma
Städtepartnerschaft feiert "silberne Hochzeit"

Durch das Geschenk der Gäste hält Johannes Moser (Bürgermeister Engen) den Beweis, dass die Freundschaft zwischen den Städten vielleicht nicht in Stein gemeißelt, wohl aber in Holz geschnitzt ist. Links Martin Schoch, Arbeitskreis Pannonhalma, rechts der Bürgermeister der ungarischen Stadt, Gábor Vas. | Foto: Anja Kurz
  • Durch das Geschenk der Gäste hält Johannes Moser (Bürgermeister Engen) den Beweis, dass die Freundschaft zwischen den Städten vielleicht nicht in Stein gemeißelt, wohl aber in Holz geschnitzt ist. Links Martin Schoch, Arbeitskreis Pannonhalma, rechts der Bürgermeister der ungarischen Stadt, Gábor Vas.
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Engen. Die glücklichen Partner aus Engen und Pannonhalma gingen vor 25 Jahren zwar keine Ehe, dafür aber den Bund einer Städtepartnerschaft ein. Diese wurde am Freitagabend, 12. Mai, in der Welschinger Hohenhewenhalle ausgiebig gefeiert. 

Nach Salutschüssen durch die Bürgerwehr Engen, startete der Abend vor der Halle in Welschingen, wo die ungarischen Gäste nach einem ereignisreichen Tag mit einem Empfang willkommen geheißen wurden. Nach diesem kleinen Aufwärmen ging es in die Halle hinein, wo bald die beiden ModeratorinnenLara Baumgärtel, die Partnerschaftsbeauftragte der Stadt Engen, sowie von Anita Ress, Leiterin des Kulturzentrums in Pannonhalma, alle Gäste begrüßten.

Lebendige Partnerschaft

Kurz darauf trat Bürgermeister Johannes Moser auf die Bühne. Dem multinationalen Publikum entsprechend wurden die meisten der Redebeiträge parallel übersetzt. Moser nahm das Publikum zunächst mit auf eine kleine Zeitreise, zurück in das Jahr 1998, in dem die Partnerschaft zwischen Pannonhalma und Engen vereinbart wurde. "Dieses freiwillige Bündnis beruht auf unseren gemeinsamen Grundwerten wie Respekt, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Frieden", betonte er gleich zu Beginn den Kern der Gemeinschaft. Anlass für seinen Vorgänger, Altbürgermeister Manfred Sailer, eine ungarische Stadt für die erste Partnerschaft zu suchen, sei der deutsch-ungarische Freundschaftsvertrag zwischen dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl und damaligen ungarischen Ministerpräsidenten József Antall gewesen. Beide "wären stolz, wenn sie heute sehen würden, dass der Vertrag mit viel, viel Leben ausgefüllt wurde". Durch "viele offizielle und private Begegnungen", wie Schüleraustausche, Musik- oder Sportveranstaltungen, sei das Bündnis, unter dem Patronat des früheren Erzabt Asztrik, laut Moser über die Jahre gefestigt worden. Ein große Rolle hierbei spielten demnach auch die Koordinatoren auf beiden Seiten, Elisabeth Szanati (Pannonhalma) und Ulrich Scheller (Engen), die dafür sorgen, dass der Kontakt erhalten bleibt. Auf ungarisch folgte zum Schluss noch Mosers Wunsch: "Die Freundschaft soll noch lange leben."

"Staffelstab" für viele weitere Jahre

Auch Gábor Vas, Bürgermeister in Pannonhalma, wendete sich mit einigen Worten an die Gäste. Er hob zunächst das beeindruckende Engagement hervor, dass er 2020 bei seinem ersten Termin, dem Neujahrsempfang, in Engen erlebt hatte. Seiner Ansicht nach brauche es diese "guten Beispiele", um auch künftig die gemeinsamen Werte zu bewahren und weiterzugeben. Entsprechend froh machte es ihn, dass unter den Gästen auch viele Jüngere waren, denen er gerne den "Staffelstab" übergeben möchte, sodass die Partnerschaft auch in 25 weiteren Jahren noch Bestand haben kann. Ebenso schätzte er die Anwesenheit der "Freunde unserer Freunde", die Bürgermeister Claudio Magro aus Moneglia (Italien) und Jean-Michel Morer aus Trilport (Frankreich).

Aus der Nähe von Trilport angereist waren auch die beiden "Käsebotschafter" Birgit Schrüfer und Daniel Troublé. Die 1991 gegründete Bruderschaft betreibt Lobbyarbeit, um den bekannten "Brie de Meaux" zu stärken, den die Gäste natürlich auch sogleich austesten konnten. Mit Johannes Moser und Ulrich Scheller haben sie zwei "Chevaliers" (Ritter), die die Botschaft hier in der Region verbreiten.

Musik und Magie

Der Hohenhewenchor Welschingen sorgte mit ein paar Auftritten für musikalische Auflockerung während des Festabends und wohl für manche auch für eine kleine Zeitreise zurück nach 1998. Denn der Chor, der am Freitag unter der Leitung von Marianne Wikenhauser auf der Bühne stand, war vor 25 Jahren als Teil der Gruppe von etwa 200 BürgerInnen die Reise nach Pannonhalma angetreten. Deren Gesang damals hatte Erzabt Asztrik, der zusammen mit dem Stadtpfarrer und zwei Benediktinern dieses Jahr wieder mit dabei war, so sehr begeistert, dass er die Möglichkeit eines Konzerts anbot. Am Freitagabend brachte der Hohenhewenchor beispielsweise "Wir feiern ein Fest der Freude" und die Europahymne "Ode an die Freude" auf die Bühne.

Mehr Bilder vom Festabend gibt es hier:

Die Feier der Städtepartnerschaft in Bildern

Auch der Zauberkünstler David Langenhöfer sorgte für Unterhaltung. So ließ er Karten verschwinden, wieder auftauchen, pflasterte förmlich den Bühnen- und Hallenboden damit, wo sie jüngere Gäste fleißig einsammelten. Bei seinem zweiten Trick lichtete er zuerst den magischen Schleier, erklärte die Hintergründe und schaffte es zum Ende allerdings dennoch, wieder einen mystischen Funken einzubringen. Zuletzt, bei seinem "Lieblingstrick", gab er dem Leben mit all seinen Veränderungen und Unberechenbarkeiten einen fassbaren und symbolischen Rahmen.

Auch aus der Reihe der ungarischen Gäste gab es mit Sára Farkas an der Geige einen Beitrag zu dem Abend. Ergänzt wurde ihre Musik zum Teil durch eine kleine Gesangsgruppe auf der Bühne. Beim letzten Lied stimmten dann die Gäste im gesamten Saal summend in die Melodie ein. 

Geschenk der Wertschätzung

Zum Abschluss des Abendprogramms und bevor die ausgelassene Feier losging, wurden dann noch Geschenke überreicht und ausgepackt. Während Gábor Vas ein Bild, einige Fässchen Bier und Schnaps überreicht bekam, hatten die Ungarn sich ein "praktisches Geschenk" überlegt: Für das perfekte Gulasch gab es einen Topf inklusive Zutaten und eine Holzschale mit den beiden Stadtwappen. 
Nach der Anreise am Donnerstag, 11. Mai, gingen die vier Tage der Partnerschaft durch die Abreise der Gäste am Sonntag, 14. Mai, auch schon wieder zu Ende.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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