Schülerinnen und Schüler des Engener Gymnasiums bei der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag dabei
Schüler besuchen ehemaliges Konzentrationslager

Schüler besuchen ehemaliges Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und die Kriegsgräberstätte in Bergheim  | Foto: Schüler*innen besuchen das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und die Kriegsgräberstätte in Bergheim.
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Engen. Nachdem zuletzt die Möglichkeiten außerunterrichtlicher Aktivitäten stark eingeschränkt waren, konnten am 19. Oktober Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums nach einem Jahr Pause wieder das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und die Kriegsgräberstätte in Bergheim (Elsass) besuchen.

Zwischen 1941 und 1944 diente das Lager als Arbeitslager für die NS-Kriegsindustrie. Der KZ-Komplex um Natzweiler-Struthof umfasste annähernd 70 Außenlager, die sich auf beiden Seiten des Rheins befanden. Von den rund 52.000 Deportierten des KZ Natzweiler-Struthof waren nur etwa 17.000 im Stammlager inhaftiert. Die verbleibenden 35.000 Deportierten wurden auf die Außenlager verteilt. Das KZ Natzweiler-Struthof war eines der mörderischsten Lager des NS-Systems. Fast 22.000 Deportierte sind dem Hauptlager oder den Außenlagern des KZ-Komplexes zum Opfer gefallen. Neben harter Arbeit und Mangelernährung führten auch die medizinischen Experimente an den Gefangenen durch nationalsozialistische Professoren der „Reichsuniversität“ Straßburg häufig zum Tod. Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse erhielten vor Ort eine eindrückliche Führung.

Anschließend folgte ein kurzer Abstecher zur Kriegsgräberstätte in Bergheim, wo 5309 Kriegstote bestattet sind. Die meisten von ihnen deutsche Soldaten, die 1944/ 45 bei Kämpfen im südlichen Elsass gefallen sind. Es finden sich aber auch zivile Opfer auf dem Friedhof, das jüngste ein sechs-jähriges Mädchen. Hier informierte der Bildungspartner des Gymnasiums, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, über die wichtige und aktuelle Arbeit des Volksbundes: das Pflegen und Neueinrichten von Kriegsgräberstätten als Mahnmahle gegen die Sinnlosigkeit des Krieges und für den Frieden. Der Volksbund bereut in 46 Staaten 832 Kriegsgräberstätten mit über 2,8 Millionen Kriegstoten. Noch heute werden weltweit jährlich etwa 25.000 Opfer des ersten oder zweiten Weltkrieges geborgen, identifiziert und bestattet. Darüber hinaus organisiert der Volksbund auch internationale Jugendbewegungen und engagiert sich für Geschichts- und Friedensbildung junger Menschen. Auch jährliche Bildungsfahrt des Gymnasiums nach Struthof-Natzweiler und Bergheim wird finanziell Unterstützt durch den Volksbund und die Stiftung „Gedenken und Frieden.

Auf der zentralen Gedenkfeier des Landes Baden-Württemberg zum Volkstrauertag am 14. November in Stuttgart werden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums von ihren Eindrücken berichten.

Quelle: Gymnasium Engen

- Redaktion

Autor:

Redaktion aus Singen

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