Wieder „Erlebnis Eiszeit“ im Brudertal
Petersfelstage wieder als die große Attraktion

Museumsleiter Velten Wagner, Organisator Rudolf Walter, Mitorganisatorin Lune Martz und Bürgermeister Johannes Moser mit einigen der eiszeitlichen Waffen, die es bei den Petersfelstagen in Aktion zu erleben gibt, bei der Medienkonferenz im Engener Rathaus. | Foto: swb-Bild: Oliver Fiedler
  • Museumsleiter Velten Wagner, Organisator Rudolf Walter, Mitorganisatorin Lune Martz und Bürgermeister Johannes Moser mit einigen der eiszeitlichen Waffen, die es bei den Petersfelstagen in Aktion zu erleben gibt, bei der Medienkonferenz im Engener Rathaus.
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Engen. In ihrer 15. Auflage finden am Wochenende 17. und 18. September die Petersfelstage statt – die letzten waren freilich in 2018 gewesen, danach kam die Zwangspause, die alle Veranstalter solcher Events betroffen hatte. Aber im letzten Jahr sei man sich schon so sicher gewesen, die Planungen für das Event zu beginnen, das in ganz Europa einen sehr ausgezeichneten Ruf genießt und auch Besucher aus einer sehr weiten Region rund um Engen anzieht, wie Organisator Rudolf Walter erklärte, der selbst ausgewiesener Fachmann für Archäologie der Ur- und Frühgeschichte ist und spezialisiert auf „jägerliche Archäologie in der Eiszeit“, wie er in einer Medienkonferenz am Freitag in Engen im Rathaus erklärte.

Die „Petersfelstage“ 2022 können mit einer Vielzahl an Attraktionen durchgeführt werden, auch wieder mit der „Europameisterschaft für prähistorische Jagdwaffen“, also für Bogen und Speerschleudern an beiden Tagen, für die sich über 50 Teilnehmer angemeldet haben. Einziger Wermutstropfen: Der Spezialist für die Balearischen Steinschleudern, Silvio Bass, kann entgegen dem Prospekt leider nicht kommen. Für ihn wurde jedoch mehr als ein „Ersatz“ gefunden. Kurt Mitschler aus Biel in der Schweiz wird mit den ältesten Fangwaffen zu Gast sein, um auch zu beweisen, dass der Bumerang nicht nur in Australien angewendet wurde, sondern es auch sehr frühe Funde aus Polen im Alter von 30.000 Jahren gibt, die hier sogar in „Aktion“ vorgeführt werden sollen. Thema bei den Petersfelstagen soll auch die „Drechslerloch-Höhle“ sein, die erst vor Kurzem im Brudertal entdeckt wurde und in der 2021 Ausgrabungen stattgefunden haben, wie nun angekündigt wurde.

Eine Menge an Spezialisten treffen sich hier am 17. und 18. September, um den vielen interessierten Besuchen die Welt vor 12.000 bis 15.000 Jahren näherzubringen, als die letzte Eiszeit in ihrem Abklang das Brudertal durch das zurückgehende Eis zum lohnenden Jagdgrund machte. Vor allem Rentiere sorgten für Nahrung, und die Ausgrabungen zeigen, wie erfolgreich die Vorfahren der Engener hier waren, die zudem auch schon über ganz interessante Handelswege verfügten. Darüber wird wie schon bei den früheren Petersfelstagen mannigfaltig informiert. Es gibt sogar eiszeitliche Musikvorführungen, denn aus Knochen konnte man damals schon Flöten bauen.
Die „Feuermacher“ dürfen auch keinesfalls fehlen. Für das Kinderprogramm wurde ein Zelt organisiert. Geologische Führungen werden am Samstag um 15.30 Uhr, am Sonntag um 11.30 Uhr angeboten, Botanik-Führungen gibt es am Samstag um 14 Uhr, am Sonntag um 13 Uhr, eine Führung durch die Höhle am Petersfels gibt es am Samstag um 15 und 17 Uhr, am Sonntag um 15 Uhr. Für eine Führung durch die Gnirshöhle muss man sich unter 07733/502-215 voranmelden, da die Kapazitäten dort sehr beschränkt sind. Die Bewirtung erfolgt auch schon traditionell durch die Feuerwehr Bittelbrunn, die hier auch mit vegetarischen Alternativen aufwartet, das nun im Stil der neuen Zeiten an einem Ort, an dem es so viel um „früher“ geht.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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