Noch ist offen, ob ein oder zwei Windkraftanlagen für Hegauwind erstellt werden sollen
Pachtvertrag für Windprojekt Staufenberg unterschrieben
Engen. Die Stadt Engen hat mit dem Regionalunternehmen solarcomplex einen Pachtvertrag für kommunale Grundstücke im Gewann Staufenberg unterschrieben, welche voraussichtlich für die Errichtung von ein oder zwei modernen Windkraftanlagen geeignet sind. Der Pachtvertrag steht im Zusammenhang mit dem Projekt Windpark Brand, welches die Interessen-gemeinschaft Hegauwind auf Gemarkung Tengen realisieren möchte.
Von den bis zu 3 dort geplanten Windkraftanlagen hatte die nördliche im Engener Ortsteil Stetten Widerspruch geerntet, da sie vom Ort aus "nur" rund 1.000 Meter entfernt und von vielen Gebäuden aus gut zu sehen wäre. Der Engener Bürgermeister Johannes Moser hatte daraufhin einen Vorschlag in die Diskussion gebracht, wonach Hegauwind auf die umstrittene nördliche Anlage verzichten sollte, wenn dafür auf einem Alternativstandort auf Engener Gemarkung ein oder zwei Anlagen errichtet werden könnten.
Nach einer kursorischen Vorprüfung wurde der Standort "Staufenberg" als voraussichtlich geeignet eingestuft und in einer Bürgerumfrage den Stettener Bürgern zur Abstimmung vorgelegt. Bei einer Wahlbeteiligung von 64 Prozent hatten sich fast 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Alternativstandort im Gewann "Staufenberg" ausgesprochen.
Sollten dort ein oder zwei Windkraftanlagen errichtet werden können, wären diese von Stetten aus fast nicht sichtbar. Pro Anlage werden sowohl am Standort "Brand" als auch am Standort "Staufenberg"jeweils rund 10 Mio kWh Jahresstromertragprognostiziert. Das gesamte Projekt käme je nach Anlagenzahl auf rund 30 oder 40 Mio kWh pro Jahr. Das entspricht bilanziell etwa dem gesamten Strombedarf von Engen, Privat- und Gewerbekunden zusammen.Da Engen schon sehr viel Strom aus Sonnenenergie beziehen kann, wäre damit eine Exportlage möglich.
"Der Pachtvertrag schafft die Grundlage, dass ein Windrad im Gewann Brand mit einem sehr nahen Abstand zum Stadtteil Stetten nicht gebaut wird und dafür zwei weniger die Landschaft belastende Standorte entstehen können. In einem umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess und einer nachfolgenden Bürgerumfrage haben sich die Stettener Bürger für diese Alternative ausgesprochen. Auch Bürgermeister Marian Schreier, der Gemeinderat der Stadt Tengen sowie die Firma solarcomplex zeigen sich solidarisch mit den Stettenern und eröffnen die alternative Lösung. Mit dem Standort Staufenberg werden die ersten Windenergieanlagen auf Engener Gemarkung errichtet, vorausgesetzt einer baurechtlichen Genehmigung. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in der Region und setzen ein Zeichen gegen den Klimawande,«, so Bürgermeister Johannes Moser.
"Unterm Strich ist der neu geplante Standort Staufenberg eindeutig mit geringeren Beeinträchtigungen für die Bürger von Stetten verbunden. Und wirtschaftlich gleich gut geeignet. Ein tolles Beispiel dafür, daß man aus einem Dialogprozess mit Bürgern mit etwas besserem rauskommt als man reinging«, meint solarcomplex-Vorstand Bene Müller.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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