Hochkarätige Unterhaltung beim Konzert der Stadtmusik
Musikalische Giganten in der neuen Stadthalle

Stadtmusik Jahreskonzert | Foto: Einen gelungenen Konzertabend bot die Stadtmusik Engen unter der Leitung von Florian Dold ihren Zuhörern in der neuen Stadthalle. swb-Bild: dh
  • Stadtmusik Jahreskonzert
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Engen. Einen Konzertabend der Extraklasse bot die Stadtmusik Engen, zusammen mit ihrem Jugendorchester und der Stadtkapelle Blaubeuren, am Samstag in der neuen Stadthalle. Den Auftakt machte die Engener Jugendkapelle. Die rund 40 jungen Musikerinnen und Musiker setzten die Messlatte für das folgende Programm hoch an. Glänzen konnten sie etwa bei dem Stück »Schmelzende Riesen«, welches die brandaktuelle Thematik des Klimawandels aufgreift, in dem es musikalisch den Rückgang der der Alpinen Gletscher thematisiert. Das Mittelstufenstück steht andernorts bisweilen auf dem Programm der Hauptorchester. In Engen bot es der Musikernachwuchs scheinbar mühelos dar. Serienfans kamen bei den Soundtrack-Highlights aus der US-Fernsehserie »Game of Thrones« auf ihre Kosten. Fast von selbst versteht sich, dass das Jugendorchester nach so einer guten Vorstellung nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurde. Beim Stück Yellow Mountains demonstrierten die 40 jungen Talente, dass es zur Not auch ohne Dirigent geht. Heiko Post, der das Jugendorchester leitet, nahm im Publikum Platz und genoss sichtlich was er zu hören bekam.

Nach ihrer Zugabe räumten die Jungmusiker die Bühne für die Gäste aus Blaubeuren. Wie Norgard Österle, die erste Vorsitzende der Stadtmusik Engen, bereits am Anfang des Abends erklärt hatte, zeigte sich hier wie die Musik Menschen verbinden und Grenzen überwinden kann. Schließlich haben die Blaubeurer extra für den Auftritt in Engen die Schwäbisch-Badische Grenze überschritten, scherzte sie. Zustande gekommen ist der Besuch durch die langjährige musikalische Freundschaft zwischen Österle und Martin Traub, dem Leiter der Stadtkapelle Blaubeuren. Da war es Ehrensache, dass Österle in den Reihen der Blaubeuer Platz nahm und am Waldhorn mitspielte.

Präsentiert wurde ein Auszug aus dem letzten Kirchenkonzert der Blaubeurer Stadtkapelle, das unter dem Titel »Heroes in Concert« gestanden hatte. Thema waren also Helden. »Guardians of Peace« war das erste Stück, das sie in der neuen Stadthalle präsentierten. Hier wurde gleich deutlich, auf welchem Niveau das Orchester sich bewegt. Nicht umsonst wurde es bei den Wertungsspielen dieses Jahr in der Höchststufe mit dem Prädikat »hervorragend« ausgezeichnet. Das Phantom der Oper aus dem gleichnamigen Musical von Andrew Lloyd Webber ist zwar eher ein Anti-Held, trotzdem hat es ein Medley aus den schönsten Melodien des Musicals in das Programm der Blaubeuerer geschafft. Für Gänsehautmomente sorgte das Hornregister im Zusammenspiel mit den Flöten und eine brillant vorgetragene Solostelle des Englischhorns bei der »Music oft he night«. Tubist Fabian Körner zeigte bei »Fnugg Blue«, einem Solostück für Tuba, dass er mit seinen 16 Jahren einer der besten Nachwuchstubisten Deutschlands ist. Nicht umsonst ist er Bundespreisträger bei »Jugend musiziert« und seit diesem Jahr Mitglied im Bundesjugendorchester. Der minutenlange Applaus war dementsprechend verdient. Mit dem englischen Krönungsmarsch »Crown Imperial« verabschiedeten sich die Blaubeurer von ihrem Engener Publikum. Die gewünschte Zugabe blieb leider aus.

Nach der Pause nahm die Stadtmusik Engen unter der Leitung von Florian Dold ihre Zuhörer mit in die faszinierende Welt der Berge. Die Reise begann auf dem Dach der Welt mit dem Stück »Everest«, welches nur auf den zweiten Blick mit dem Berg im Himalaya tun hat. Schließlich widmete es der Komponist eigentlich einer gleichnamigen Bar in Chicago. Mit dem Stück »Pilatus: Mountain of Dragons« entführten die Musiker ihr Publikum in die Welt der Märchen und regten zum Träumen an. Zum großen Finale ziehen Marita Kamenzin und Felix Heuser mit Alphörnern in die Halle ein und bringen den Klang der Alpen in die neue Stadthalle. Bei der Stadtmusik blieben die Hoffnungen des Publikums auf eine Zugabe dann schließlich nicht unerfüllt. Zum Abschluss des gelungenen Konzertabends gab es noch den Marvin Gaye Klassiker »Ain't No Mountain High Enoug«.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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