Jahreskonzert der Stadtmusik Engen füllte die Stadthalle

Meisterlicher Auftakt von Taktstockmeister Joachim Mager

Engen. Das traditionelle Jahreskonzert der Stadtmusik Engen 1820 e.V. begeisterte am vergangenen Samstag rund 500 Gäste, die zum ersten Mal die Premiere ihres neuen Dirigenten Joachim Mager genießen durften. Neugierig waren sie, schließlich wird Mager nächstes Jahr die Kapelle durch zahlreiche Veranstaltungen führen. Nächstes Jahr wird der Verein 200 Jahre alt.

»Mythen und Legenden« sollte für diesen Abend als Motto nicht zu hoch gegriffen sein. Unter der Leitung von Heiko Post entführte sogleich die Jugendkapelle die Zuhörer in das spritzig gespielte Stück »How to train a dragon« von John Powell aus dem Film »Drachen zähmen leicht gemacht». Die Moderation übernahmen die beiden Musikerinnen Miriam Hornig und Lena Heggemann, die nicht nur interessante Aspekte der einzelnen Werke erzählten, sondern auch für Lacher sorgten. In ihrer Moderation lag ein guter Schuss Humor und Augenzwinkern.

Der erste Teil des Abends gehörte der Jugendkapelle, die märchenhaft »Rapunzel« aus dem gleichnamigen Film vortrug und durch die Abwechslung innerhalb dieses Stückes sogleich ein großartiges Kopfkino bei den Zuschauern überzeugte. Das anspruchsvolle Stück, »The legend of the amber room« aus dem Film »Die Legende vom Bernsteinzimmer« präsentierte die Jugendkapelle mit spielerischer Leichtigkeit. Für die Zugabe hatte sich das Orchester etwas Besonderes ausgedacht: Die »MusicKids« durften mit auf die Bühne und überraschten mit dem ebenfalls anspruchsvollen »Circle of life« aus dem Film »Der König der Löwen«, welches sie perfekt und überzeugend spielten.

Im zweiten Teil des Abends konnten die Zuschauer ihren neuen Dirigenten bewundern, der seit Juni die musikalische Leitung innehat und seitdem die Kapelle auf diesen Abend vorbereitete. Bei »Mythen und Legenden« nahm die Stadtmusik die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise vorbei an sportlichen Highlights, Geschichten aus 1001 Nacht, ritt durchs tiefe Mittelalter, schlich in die Katakomben der Pariser Oper und flog mit Helden durch die Lüfte.

Für den Auftakt konnte kaum ein glorreicheres Stück gespielt werden als die Fanfare des »Olympic Spirit« welches John Williams für die Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul komponierte. Den »Magnetberg« spielten die Musiker ebenso perfekt und einfühlsam wie das Stück »Of Castles and Legends«. Besonderen Flair gab es bei der berühmten Melodie »The Phantom of the Opera«, als das Phantom durch die Zuschauerreihen wandelte und Rosen verteilte. Überrascht wurden die Gäste mit »Jagdgeschwader Richthofen Marsch« des »Roten Barons« und bei der Zugabe »The Legends of Soul« ließen die Musiker es noch einmal richtig krachen.

Die Vorsitzende der Stadtmusik, Norgard Österle, freute sich sowohl über den erfolgreichen Abend als auch über ihren neuen Dirigenten. »Durch deine Erfahrung und deine offene Art hast du alle Schwierigkeiten mit uns gemeinsam gemeistert. Vielen Dank für deinen Elan und deine Begeisterungsfähigkeit«, lobte sie und gab einen Ausblick auf das kommende Jahr, das sowohl zum Jubilieren und Musizieren einladen würde. »Was wäre eine Stadt ohne einen solchen Verein?«, stellte sie die berechtigte Frage. Die Musiker der Stadtkapelle freuen sich auf das Jubiläum mit Joachim Mager als Dirigenten. »Die Vorbereitungen haben so viel Spaß gemacht, das wird ein ganz großartiges Event«, berichteten sie nach dem Konzert dem WOCHENBLATT.

- Graziella Verchio