Claudio Monteverdis „Magnificat“ ließ beim Engener Adventskonzert Herzen und Stimmen höherschlagen
Meine Seele erhebt den Herren
Engen. Zum 19. Adventskonzert mit offenem Singen lud die Kantorei der evangelischen Auferstehungskirche zu einem ganz besonderen Thema ein. Im Lutherjahr 2017 stand am Sonntag in der gut besuchten katholischen Stadtkirche Claudio Monteverdis "Magnificat" im Zentrum. Unter der Leitung der Kantorin Sabine Kotzerke wurde die Kantorei durch das stimmgewaltige Ensemble "Il Pincimonio Vocale" aus Südtirol mit den Sängern Gudrun Mayrl (Sopran), Irene Clara (Sopran), Renzo Huber (Tenor) und Raimund Pitscheider (Bass) unterstützt. Das Orchester bestand mit solistisch besetzten Streichern, drei Posaunen, einer Laute und Orgel ausschließlich aus Barockinstrumenten, was dem Konzert eine besondere Note verlieh.
Bereits der Auftakt ließ erahnen, dass dieses Konzert etwas Besonderes werden würde, als der Kantoreichor scheinbar vom Himmel herab mit einem gregorianischen Choralstück vom Hauptportal durch die dreischiffige in dazu optisch barock gehaltene Basilika den Hauptgang entlang zu schweben schien und sich auf dem Hochaltar positionierte.
Den Bogen vom gregorianischen Gesang zu Claudio Monteverdis „Magnificat“ hatte die Chorleiterin schnell gespannt, die nicht nur ein hervorragendes Dirigat bot, sondern auch die Stücke auf besonders interessante Weise in den geschichtlichen Kontext setzte.
Die Kantorin verstand es vorzüglich, den Chor und die Gäste in einem mehrstimmigen Kanon zusammen zu bringen, beginnend mit dem fröhlichen, nahezu leichtfüßigen und freudigen Stück „Lobe den Herrn, meine Seele“ um anschließend das Publikum mit dem Stück „Hallelu“, getrennt in rechter und linker Kirchenhälfte sowie Männer- und Frauenstimmen mit dem Chor wetteifern zu lassen. Da sich hierzu jeweils die Männer- und Frauenstimmen von den Bänken erheben sollten, war es besonders schön anzuschauen, dass dieses Kirchenkonzert Jung und Alt gleichermaßen genossen. Sorgsam ausgesucht und den meisten Besuchern wohlvertraut waren die Stücke zum Mitsingen.
Das „Magnificat“ gespielt und gesungen in mehreren Versionen, zeigte sich voller Überraschungen und Abwechslung. Die gewaltigen Stimmen der in der Kanzel positionierten Solisten füllten das Kirchenschiff besonders raumerfüllend.
Nach zwei Stunden gleichermaßen unterhaltsamem als auch andächtigem Konzert endete es bei Kerzenschein mit einer besinnlichen Stille hinein in den ersten Adventssonntagabend.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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