"Sterntreffen Benken" zeigt am Montag den Film „Als die Sonne vom Himmel fiel“
Mahnwache in Erinnerung an die Katastrophe von Fukushima

Mahnwache Fukushima | Foto: Eine der Proagonistinnen von „Als die Sonne vom Himmel fiel“. swb-Bild: Veranstalter
  • Mahnwache Fukushima
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Engen. Das „Sterntreffen Benken“ zeigt den Film „Als die Sonne vom Himmel fiel“ am Montag, 11. März, um 20 Uhr in Engen im Schützenturm hinter dem Rathaus. Der Eintritt frei, Spenden gehen zugunsten der Freien Klinik Fukushima. Außerdem findet durch die Organisatoren eine Mahnwache zur Nuklearkkatastrophe von Fukushima vor acht Jahren ebenfalls am Montag, 11. März, um 17 Uhr, auf dem Schillerplatz in Engen gegenüber der Sparkasse in Engen statt.

Mit ihrem Dokumentarfilm zeigt die Regisseurin Aya Domenig sowohl die gesundheitlichen als auch sozialen Auswirkungen des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. In brillanter Weise verbindet sie die private Spurensuche mit der politischen Dimension von Atomkatastrophen sowie - aufgrund der Ereignisse in Fukushima - die Vergangenheit mit der Gegenwart. Ihr Großvater hat die Sterbenden und Verwundeten in der zerstörten Stadt als Arzt versorgt, aber nie hat er etwas von dem entsetzlichen Leid und Sterben in seiner Familie erzählt, die damals 70 km von Hiroshima entfernt wohnte. Auf der Suche nach Spuren ihres verstorbenen Großvaters begegnet sie einem ehemaligen Arzt und einer Krankenschwester. Durch die beeindruckenden Erzählungen und die große Offenheit ihrer Protagonisten, auch ihrer damals noch lebenden Großmutter kommt sie ihm näher.

Durch Zufall verbindet der Film Hiroshima mit Fukushima. Denn ein Jahr nach Beginn der Dreharbeiten ereignet sich die 2. Katastrophe, Fukushima. Die mahnenden Worte der hochbetagten Protagonisten, des Arztes Dr. Shuntaro Hida und der Krankenschwester Chizuko Uchida bekommen noch einmal großes Gewicht. Unermüdlich treten sie wieder in der Öffentlichkeit auf. Doch in den Medien und offiziellen Verlautbarungen werden die gesundheitlichen Folgen der atomaren Strahlung damals wie heute verharmlost und verschwiegen, und die Opfer werden im Stich gelassen und ausgegrenzt. Doch die durch Fukushima neu ausgelöste Debatte um die Atomkraft weltweit gibt Hoffnung. Und die Krankenschwester Chizuko Uchida hilft weiter, so gut sie kann, den Opfern von Tschernobyl und nun auch denen von Fukushima und sagt: „Solange wir die Radioaktivität weiter nutzen, haben wir den Weg des Todes nicht verlassen.“

Auch in 50 km Entfernung zum Hegau in der Hauptwindrichtung sind zwei hochgefährliche Atomanlagen auf der Schweizer Rheinseite: das Atomkraftwerk Leibstadt und das älteste AKW der Welt, Beznau. Dazu kommt die in Benken geplante Verpackungsanlage für hochradioaktiven Atommüll und das Atommüllendlager. Daran wil die Mahnwache zum wiederholten Male erinnern.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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