Engen und der »Rocksaumindex« waren Thema beim Neujahrsempfang
Im Zeichen des Minirocks

Engen Neujahrsempfang | Foto: Bürgermeister Johannes Moser dankt dem Gastredner Dr. Thomas Petersen.
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Engen. Was Miniröcke mit der guten Konjunktur im allgemeinen und im besonderen in Engen zu tun haben, zeigte Bürgermeister Johannes Moser beim diesjährigen Neujahrsempfang am Samstag Nachmittag auf und hatte die Lacher auf seiner Seite. Der sogenannte »Minirockindex« gilt als Indikator für ein positives Wirtschaftswachstum und Prosperität, wie auch das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Allensbach herausgefunden hat. So wurde über Jahrzehnte beobachtet, dass der Rocksaum sich immer dann nach oben bewegt, wenn die Menschen »ein euphorisches Gefühl von Wirtschaftswachstum« haben, wusste das Engener Stadtoberhaupt und verwies auf Gastredner Dr. Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie in Allensbach, der mehr über Prognosen und Analysen wusste.
Petersens blickte zuerst in die Vergangenheit, die Lehre, dass der Mensch vergesslich ist. Der Blick zurück relativiere Untergangsszenarien, die zu Beginn des vergangenen Jahres skizziert wurden. »Die Welt ist voller Veränderungen und Risiken, aber das war schon immer so«, stellte Petersen klar. Trotz der düsteren Prognosen sei die Welt nicht aus den Fugen geraten, das Klima im Land habe sich wieder beruhigt und den meisten Menschen in Deutschland gehe es gut. Und dies gebe Anlass zur Hoffnung für das noch junge Jahr.
Zuvor hatte Bürgermeister Moser die Stadt Engen nach dem »Rocksaumindikator« bewertet. Demnach hätten die Engenerinnen in 2016 überwiegend kurz getragen, so sein Fazit. Denn in der Hegaustadt lief im vergangenen Jahr fast alles rund. Die Finanzen stimmten und wichtige Aufgaben wurden gemeistert, bilanzierte Moser. Er führte die Neubauten des Umkleidegebäudes im Erlebnisbad und die Flüchtlingsunterkunft am Bahnhof Neuhausen ebenso auf, wie die Erschließung des Baugebietes »Glockenziel III«, die Trinkwasser-Notversorgung nach Singen und als besondere Veranstaltungen den Bauernmarkt des MEV und den interkulturellen Tag der Helferkreise.
Bei der Integration der neuen Mitbürger verwies Moser nachdrücklich darauf, dass »man bei allen berechtigten Kritikpunkten nicht vergessen sollte, dass die Achtung der Menschenrechte und der Menschenwürde zu den grundlegenden Werten gehören«. »Wir sollten sie nicht einfach über Bord werfen, nur weil wir in schwere See gekommen sind«, appellierte der Bürgermeister.
Finanziell steht die Stadt Engen auf einer soliden Basis. Schuldenfrei mit einem beruhigenden Polster von 13 Millionen Euro in den Rücklagen, spiegeln dies die nachhaltige Finanzpolitik des Gemeinderates wider. Schwerpunkte für 2017 sind erneut das familienfreundliche Angebot in den Bereichen Kita, Schulen und Wohnungsbau. Kopfzerbrechen bereitet der Ausbau des Glasfasernetzes, das »uns am unglaublich bürokratischen Zuschussverfahren verzweifeln lässt«, so Moser. Brandaktuell sei auch wieder die Frage der Altstadtbelebung. Ein Dauerbrenner, wie der Bürgermeister anhand eines »Notrufes aus Engen« aus dem Jahr 1936 aufzeigte. Auch wenn es schwer sei, ein ideales Zukunftskonzept für das historische Kleinod zu finden, ist Moser zuversichtlich, »mit einer neuen Vorstandschaft des Engener Marketingvereins weitere Chancen zur Steigerung der Attraktivität auszuloten«.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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