Engen
Frühkeltische Siedlungsreste entdeckt

Georg Häußler (Fa. ArchaeoTask GmbH), Thorsten Frank (Stadtbauamt Engen, Abteilung Tiefbau) und Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (von li.) auf der derzeitigen Ausgrabungsfläche an der Engener Schwarzwaldstraße. Der bei den Untersuchungen entdeckte frühkeltische Graben zeichnet sich zwischen den Personen als lange dunkle Verfärbung im Untergrund ab (ca. 800 – 400 v. Chr.). | Foto: Landratsamt Konstanz, Heiko Glunk
  • Georg Häußler (Fa. ArchaeoTask GmbH), Thorsten Frank (Stadtbauamt Engen, Abteilung Tiefbau) und Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (von li.) auf der derzeitigen Ausgrabungsfläche an der Engener Schwarzwaldstraße. Der bei den Untersuchungen entdeckte frühkeltische Graben zeichnet sich zwischen den Personen als lange dunkle Verfärbung im Untergrund ab (ca. 800 – 400 v. Chr.).
  • Foto: Landratsamt Konstanz, Heiko Glunk
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Engen. Am Ortsrand von Engen in Richtung Zimmerholz soll ein Neubaugebiet für Wohnbebauung entstehen. Bereits 2020 führte die Kreisarchäologie des Landratsamtes Konstanz routinemäßig erste Probeschürfe in den geplanten Erschließungsstraßen des 3,5 Hektar großen Baugebiets durch. Dabei stießen Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald und sein Mitarbeiter Björn Schleicher in einem Teilbereich auf erste verdächtige Verfärbungen, die vermuten ließen, dass sich in dem Areal Reste einer prähistorischen Siedlung befinden.

Um Verzögerungen bei der künftigen Erschließung zu vermeiden, hat am 14. September 2022 eine kleinere archäologische Untersuchung auf dem betroffenen Abschnitt der künftigen Kanaltrasse und Straße begonnen. Mit den Arbeiten wurde die archäologische Fachfirma ArchaeoTask aus Engen-Welschingen von der Stadt Engen unter der örtlichen Leitung von Georg Häußler beauftragt. Fachlich wird die archäologische Ausgrabung von der Kreisarchäologie sowie dem Landesamt für Denkmalpflege begleitet. Auf einem circa 85 Meter langen Abschnitt der künftigen Straße wurde der Oberboden mit dem Bagger sorgfältig abgetragen. Direkt unter den Humusschichten kamen dabei einige wenige Verfärbungen zutage. Sie stammen von Fundamentgruben einstiger Hauspfosten oder von Abfallgruben, die jedoch aufgrund der Erosion an dem Hangabschnitt nur noch wenige Zentimeter tief erhalten waren.

Zudem entdeckte das Archäologenteam einen etwa 1,3 Meter breiten Graben, der völlig gerade durch das Gelände verläuft und auf mindestens 117 Metern Länge nachgewiesen werden konnte. Möglicherweise handelt es sich dabei um die Begrenzung eines prähistorischen Siedlungsgeländes. „Der Fund des Grabens war überraschend. Welche genaue Funktion er hatte, ist noch unklar. Die aus dem Graben stammenden Keramikscherben gehören wohl zu Tongefäßen, die frühe Kelten etwa zwischen 800 und 400 vor Christus hergestellt haben“, fasst Kreisarchäologe Hald die ersten Ergebnisse zusammen. „Die neuen Funde zeigen, dass vor etwa 2.500 Jahren Menschen auch außerhalb des großen Siedlungsareals bei der Kiesgrube Kohler siedelten. Dies ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein der facettenreichen Besiedlungsgeschichte von Engen“, so Hald. Die Ausgrabungen werden voraussichtlich Anfang Oktober beendet.

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Presseinfo aus Singen

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