Pflegeheim Engen soll nicht veräußert werden
Fischers Dementi
Engen (mu/swb). Hohe Wellen schlug die Ankündigung, dass das Pflegeheim in Engen privatisiert werden soll. »Bürgermeister, Stadträte, Bewohner des Pflegeheims und Beschäftigte des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz sind von dieser Meldung des Geschäftsführers Peter Fischer völlig überrascht. Der Gemeinderat, über 25 Mitarbeiter und 50 Hausbewohner sind von der Ankündigung betroffen und entsetzt«, heißt es in einer Stellungnahme von Engens Bürgermeister Johannes Moser.
Auf Nachfrage des WOCHENBLATTs nahm der Geschäftsführer des Gesundheitsverbundes Landkreises Konstanz, Peter Fischer, Stellung und betonte: »Es ist derzeit nicht beabsichtigt das Pflegeheim in Engen zu veräußern«. In Verhandlungen sei Fischer hingegen mit einem Investor aus dem pflegerischen Bereich über die frei gewordenen Flächen im Krankenhaus Engen.
Irritiert hatte Johannes Moser deshalb auch reagiert, da weder in der Aufsichtsratssitzung des Gesundheitsverbundes am 25. November noch in der Aufsichtsratssitzung und Gesellschafterversammlung der Fördergesellschaft am letzten Mittwoch über die Absicht informiert worden war, dass das Pflegeheim Engen an einen privaten Betreiber übergehen soll.
Auch haben die zuständigen Gremien keinen entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst.
Er erinnerte an die »stillose Informationspolitik gegenüber den Mitarbeitern und dem Mitgesellschafter Stadt Engen« bei der Schließung der stationären Abteilungen im Engener Krankenhaus, die von Landrat Frank Hämmerle schon früher bei der geplanten Schließung des Krankenhaus als Fehler eingeräumt wurde.
»Offensichtlich haben die Verantwortlichen aus den Fehlern nichts gelernt«, so Moser weiter. Für ihn würde die Mitteilung des Geschäftsführers Peter Fischer die Pläne der Stadt Engen befeuern, aus der Fördergesellschaft gegen Rückübereignung der Grundstücke und Gebäude auszusteigen.
»Die Stadt Engen fühlt sich schlecht behandelt«, fasst Moser zusammen und fährt fort: »Während an den anderen Standorten des Gesundheitsverbundes im Landkreis Konstanz, teilweise auch auf Kosten des Standortes Engen, neue zukunftsfähige Entwicklungen vorangetrieben werden, wird der Standort Engen sukzessive ausgeblutet.«
Der Bürgermeister geht in seiner Stellungnahme weiter auf die Situation des Engener Pflegeheims ein: »Für die Stadt Engen ist es auch völlig unverständlich, dass es die Geschäftsführung nicht schafft, das relativ neue Pflegeheim Engen in schwarze Zahlen zu führen.
»Das auch pflegerisch hervorragend geführte Haus wird von der Geschäftsführung seit Jahren wirtschaftlich stiefmütterlich behandelt«, schloss Bürgermeister Moser.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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