Johannes Moser räumt auf in seinem Büro
Es gibt gleich viel zu machen für Engen
Engen. Das Aufräumen ist etwas entspannter geworden für Noch-Bürgermeister Johannes Moser, nachdem entschieden wurde, dass die Amtsübergabe an seinen Nachfolger Frank Harsch aus terminlichen Gründen um einen Monat auf Anfang Dezember verschoben werden soll. "Eigentlich wäre ja schon zum 30. Oktober Schluss hier Rathaus gewesen. Nun ist es etwas weniger stressig", sagt Johannes Moser auf Anfrage des WOCHENBLATT's.
Am Freitag, 17. November, ab 17.45 Uhr, wird Johannes Moser offiziell in der Stadthalle verabschiedet, zum 1. Dezember übernimmt sein Nachfolger Frank Harsch dann das Zepter. "Der Rucksack, mit den 'To-do'-Dingen wird recht groß sein", sagte Johannes Moser. Denn es ist natürlich aktuell vieles im Fluss, vieles geplant oder in der Warteliste, das jetzt auch abgearbeitet werden muss.
Da steht die Grundschule Welschingen auf der Liste, die es komplett zu sanieren gilt. Drei Flüchtlingsunterkünfte werden es, die auch für die Stadt eine Herausforderung sind. "Wenn es so weiter geht, haben wir pro Jahr rund 40 Geflüchtete mehr unterzubringen, das macht auch deutlich, dass wir hier an Grenzen kommen. Nicht nur wegen der Investitionen, sondern auch, weil wir dafür Personal benötigen, was kaum noch zu bekommen ist", macht Moser hier den Ernst der Lage deutlich. Das aber in der Hoffnung, dass sich hier nach der Konferenz der Ministerpräsidenten vom Montag mit dem Bundeskanzler eine Wende entwickelt. Auch die Wärmeplanung für Engen steht da als nächster Bigpoint auf der Liste mit den Untersuchungen, wo in Zukunft über Wärmenetze auch der Weg zu besserer Klimaneutralität gefunden werden kann.
"Wir müssen als Stadt auch alsbald die "Digitale Akte" umsetzen. Die Entscheidungen sind dafür getroffen, aber eine Umsetzung, die wohl nur von Abteilung zu Abteilung geht, wird sicher zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen", sagt Johannes Moser. Zusätzlich ist ein Organisationsgutachten in Auftrag gegeben worden, das herausfinden soll, wie mehr Effizienz unter dem Stichwort Dienstleistung bei der Stadtverwaltung möglich wäre - auch diese Umsetzung wird dann in die Hände von Frank Harsch übergeben werden.
Wettbewerb zum Bahnhofsareal
Und auch im Kindergartenbereich wird baldiges Handeln nötig sein, zwei bis drei Gruppen fehlen aktuell in der Stadt. Darauf müsse baulich reagiert werden, zumal der Bedarf da auch durch die Flüchtlingssituation deutlich gestiegen ist.
Damit ist Moser auch schon beim Bahnhofsplatz angekommen. Nachdem sich die Bahn hier für eine nicht kooperationsfähig sei und wohl ihre eigene Planung fahren wolle, muss nun die Stadt ihren Part angehen. "Es soll für kommendes Jahr ein Planungswettbewerb ausgelobt werden, denn uns drängt hier die Zeit wegen der schon genehmigten Zuschüsse, die bis 2028 verbaut sein müssten. Das bedeutet, dass man spätestens hier in 2026 auch baulich tätig werden muss", macht Moser den straffen Zeitplan deutlich.
Und schließlich wird Frank Harsch gleich intensiv in die Haushaltsplanung mit einsteigen müssen in den ersten Tagen seiner Amtszeit, so gilt es, den Haushaltsplan im Januar zu verabschieden. Und das in angespannten Zeiten. "Wenn man die Ankündigung des Landrats zur Kreisumlage sieht, so macht das alleine für die Stadt eine Million Euro mehr aus, die für andere Sachen nicht zur Verfügung steht. Wir haben zwar noch 20 Millionen Euro an Rücklagen als Polster, aber wir können nun natürlich nicht aus der Substanz leben", sieht Moser hier harte Verhandlungen voraus.
Am 1. Dezember soll Frank Harsch in einer Sondersitzung verpflichtet werden als neuer Bürgermeister. Und dann gehts gleich los mit der Arbeit. Gespannt könne man da schon jetzt auf den Neujahrsempfang im Januar sein, wenn es eine erste Positionsbestimmung unter dem neuen "Kapitän" gibt. "Wir stehen jetzt schon immer wieder zu vielen Themen in Kontakt, um den Antritt vorzubereiten", so Johannes Moser.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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