Musiker schließen sich für guten Zweck zusammen
Enthusiasmus und Können beim Adventsbenefizkonzert
Engen. Ganz im Sinne der Weihnacht schlossen sich beim Benefizkonzert in der Stadtkirche Engen viele Musikanten für die drei Waisenkinder aus Bittelbrunn zusammen. Schon das Programm, eigens auf den Advent ausgerichtet, so wie es das Publikum seit Jahrzehnten von MD Ulrike Brachat quasi »erwartet«, zog die vielen Konzertbesucher in die Stadtkirche. Zwischen Bach und G.F. Händel – zwei Eckpfeiler der Kirchenmusik, waren klangexperimentelle Auseinandersetzungen zwischen Gesang und Musik eingestreut. Aus Händels Oratorium Judas Maccabäus erklang der Chor der Jünglinge »Seht er kommt« mit 25 jungen Stimmen aus der
Gesangs Schmiede von Ulrike Brachat engelsgleich, verwachsen mit dem anschließenden Gesamtchor Engen und dem Orchester.Machtvoll im Forte, tragend im Piano, eine Glanzleistung mit feierlichen Trompetenklängen original nach F. Mendelssohn. Auf der Trompete musizierten Ronja und Jochen Freiberg gut intoniert.
Mit dem a capella Gesang »Cantate Domino«, eine Motette aus dem 15. Jahrhundert von D. Friderici, von der Kanzel gesungen, beeindruckte das Gesangsensemble mit Sarina Vitillo, Michelle Iacopetta, Jonathan Heil, Denis Koslowski. Ab dem 5.Lebensjahr kündigen die Kinder bereits mehrstimmig die Geburt Jesu an. Saubere Intonation und beste Stimmführung wurden dabei durch die jüngsten Nachwuchssänger Larissa Graf, Susanna Seidel, Francesca Citerra solistisch geboten. Wie ein roter Faden führten der große Stadtchor und sein Kooperationspartner, das Vokalensemble »Philia«, zusammen mit der Oberstufe 2 der Singschule der JMS Westlicher Hegau das Publikum durch die Adventszeit. So erklang »Es ist kein Raum« von K. Heizmann mit Alina Nitschke, Oboe, »Gesegnete Menschen« von S. Fietz mit Orchester, immer in der Struktur stringent durchgehört und klanglich kontrastreich dargeboten. Gänsehaut-Feeling kam auf beim Duett-Gesang der beiden Sopranistinnen und mehrfachen Preisträgerinnen von Jugend musiziert – Marissa Mercedes Eppler und Carina Müller. Mit »Sancta Maria« und dem »Abendsegen« aus E. Humperdincks Märchenoper »Hänsel und Gretel« gaben die Sängerinnen einen außergewöhnlichen und beeindruckenden Einblick in ihre gesangliche Ausbildung.
Ein fein zusammengestelltes Ensemble mit Christina Oehrle, Soloflöte, Anna Groß, H. Nitschke und Helmut Gülpers, Violine, Birgit Freiberg, Cello, Ulrike Brachat, Piano, verliehen diesen Gesängen zusätzlichen Glanz. Timo Webers Einsätze am Schlagzeug, Pauken und Percussion, Stefan Mankiewicz, Kontrabass und E-Bass, zeigten mit ihrer Musikbegleitung die Vielseitigkeit eines Musikers auf. Mezzo-Sopranist Luca Hölbling, zwölf Jahre, berührte mit dem Gesang des kleinen Trommler Jungen die Herzen der darüber staunenden Zuhörer einmal mehr. Der Stadtchor Engen mit seinen weiteren Solisten Deborah Preter und William Franke zog mit seinem diffizil ausgearbeiteten Adventskonzert wahrhaft das Publikum in seinen Bann. Theologin Petra Gentner verstand es vorzüglich, mit wenigen, jedoch inhaltsreichen Texten den Advent und seinen eigentlichen Sinn mit dem musikalischen Programm zu verweben. Die Auftritte des Engels mit Saskia Zirell waren dabei eine wichtige Ergänzung. Mit stehenden Ovationen bedankte sich ein begeistertes Publikum. Eine Zugabe wurde gerne gegeben. Kein Zweifel: Das war eine Sternstunde am Chorgesang gemeinsam mit dem Streichorchester »Instru« aus Rielasingen, mit den Solisten unter der herausragenden Einstudierung und Gesamtleitung von Ulrike Brachat.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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