Feierlicher erster Spatenstich
Engen bekommt neues Pflegeheim
Engen. In Engen entsteht ein neues viereinhalbgeschossiges Seniorenpflegeheim mit 84 Pflegeplätzen und 14 Wohneinheiten für betreutes Wohnen. Der Träger, das »Seniorenhaus Katharina«, investiert rund 15 Millionen Euro in die Einrichtung. Nach rund einjähriger Planung, die von der Stadt Engen unterstützt wurde, erfolgte der Spatenstich nun jüngst auf dem Baugelände an der Ausser-Ort-Strasse. Als Bauzeit sind 18 Monate veranschlagt. Zehnmal habe der Gemeinderat über den Bebauungsplan beraten und dann genehmigt, sagt Bürgermeister Johannes Moser. Die parallel geführten Gespräche mit dem Träger des Seniorenhauses Katharina zur Übernahme des Pflegeheims der Stadt Engen scheiterten an der Machbarkeit. Durch den Neubau sei die Möglichkeit geschaffen, dass mehr Senioren am Ort bleiben können, meint der Bürgermeister. Die vorgesehene Schaffung einer Arztpraxis im Pflegeheim würde von der Stadt unterstützt.
Anstoß für den Neubau hätten die Anforderungen der Heimbauverordnung von 2010 gegeben, sagt der Bauherr und Betreiber Maik Zlatanovic. Die Heimbauverordnung von 2010 habe die Pflegebranche durchgerüttelt. Nach einer Übergangsphase bis 2019 müssen alle Doppelzimmer in Pflegeheimen wegfallen. Die Konsequenz: der Verlust von Pflegeplätzen. Allein im Landkreis Konstanz fielen 700 bis 1700 Heimplätze weg ab 2019. Es sei nicht nachvollziehbar, warum ein Ehepaar in einem Pflegeheim nicht weiterhin im gleichen Zimmer leben sollte, kommentiert Bürgermeister Moser.
Seit 1988 betreibt Zlatanovic das Seniorenhaus Katharina in Stetten mit 44 Plätzen, 1998 kam das Heim in der Engener Schillerstrasse mit 14 Pflegeplätzen hinzu. Die Wertschätzung im täglichen Umgang mit den Bewohnern sei entscheidend für den gelungenen Betrieb eines Pflegeheims, meint der Heimbetreiber. Um Menschen im letzten Lebensabschnitt weiterhin Lebensqualität bieten zu können, reiche der Beitragssatz von 2,55 Prozent in der Pflegeversicherung nicht aus. Auch das neue Pflegestärkungsgesetz II bringe für die Pflegeheimträger wirtschaftliche Veränderungen durch die neuen Einstufungskriterien und den neuen Personalschlüssel. Zudem sei es für die Pflegeheime eine Herausforderung die geforderte Anzahl an Fachpersonal zu finden. »Wir benötigen zirka 80 neue Mitarbeiter für den Betrieb des Pflegeheims, inklusive dem Bereich Hauswirtschaft«, sagt Claudia Zlatanovic. Um den Personalbedarf mittelfristig zu decken, müsse das Unternehmen selbst ausbilden und die Weiterbildung unterstützen.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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