75 Jahre Sozialverband VdK Oberer Hegau

Ein dreiviertel Jahrhundert im Dienste der Gemeinschaft

Engen. Gerade in der aktuellen Zeit ist es wichtiger denn je, sich um die Menschen zu kümmern, die es dringend nötig haben. Der Sozialverband VdK Oberer Hegau setzt sich seit mittlerweile 75 Jahren genau dafür ein und feierte dies am Samstag im Hotel Engener Höh.

Einst als „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner“ im Jahr 1947 von Kriegsopfern, Kriegswitwen und Kriegswaisen gegründet, steht der Ortsverband unter der Führung von Manfred Flegler seit jeher für soziales Engagement und Hilfeleistung wie nur wenige Verbände in der Region. Dabei spielte die Umwandlung des VdK in den „Sozialverband VdK“ für den Vorsitzenden eine wichtige Rolle: „Mit dieser Namensgebung wurde das seitherige Image, nur für Opfer des Krieges da zu sein, nach außen hin neu definiert.“ Zudem wurde laut Flegler deutlich gemacht, dass der Verband mit seinem modernen Dienstleistungsangebot für alle Menschen, die Hilfe benötigen – egal ob Senioren, Behinderte oder chronisch Kranke – als kompetenter Partner zur Seite stehe: „Diese Personengruppen gehören, wie auch Alleinstehende und viele fördernde Mitglieder, dem VdK an.“ Vor allem den Aspekt der gemeinschaftlichen Arbeit hob Flegler in seiner Begrüßungsansprache besonders hervor: „Die geringsten Aufgaben wie die Beschaffung von Wohnraum, Lebensmittel, Heizmaterial waren damals nur in der Gemeinschaft möglich.“ In diesem Sinne bedankte er sich besonders bei den Frauen und Männern der ersten Stunde, auf deren Arbeit man heute aufbaue und sich weiterentwickeln könne. In seinem Resümee betonte Flegler die Wichtigkeit des gesamten Verbandes für Deutschland: „Ohne den VdK gäbe es den Sozialstaat, wie er heute dasteht, nicht.“

Bürgermeister und Schirmherr Johannes Moser bedankte sich im Namen seiner Amtskollegen aus Hilzingen, Mühlhausen-Ehingen und Tengen beim Ortsverband Oberer Hegau für das unermüdliche Engagement zum Wohle der Allgemeinheit: „Gerade der persönliche Kontakt zu seinen Mitgliedern, der neben der ehrenamtlichen Arbeit auch Vorträge, Seminare sowie Tagesausflüge  beinhaltet, könnte weder von der freien Wirtschaft noch von staatlichen Institutionen in diesem Umfang geleistet werden.“ Auch Landesgeschäftsführer Thomas Schärer lobte in seiner Festansprache den tagtäglichen Einsatz des Verbandes: „Der VdK ist gemeinsam mit dem Ortsverband Oberer Hegau die erste Adresse, wenn es darum geht, ein soziales Deutschland mitzugestalten und auch in Zeiten des Krieges Friedensarbeit zu leisten.“ Der Verband mit seinen insgesamt 665 Mitgliedern schaffe es seiner Aussage nach seit 75 Jahren höchst erfolgreich, durch das Angehen sozial wichtiger Themen ein Grundgefühl für Grundgerechtigkeit zu schaffen. Einige Ehrengäste wandten sich ebenfalls mit dankenden Worten an den Ortsverband, so auch Bezirksverbandsgeschäftsführer Klaus Martin Weih: „Das Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamt sowie die ständige Betreuung der Bürger und Mitglieder, zeigt, wie wichtig der VdK ist. Er trage seiner Ansicht nach auch heute noch zu einem starken Ehrenamt bei und beweise mit der engagierten Beratung, dass keine Anliegen der Betroffenen verloren gehe. Im Anschluss daran wurden fünf Mitglieder des Ortsverbandes für ihre ehrenamtlichen Verdienste geehrt. So wurden vom Vorsitzenden Flegler Beisitzer Helmut Kiefer, Kassierer Andreas Gruber und Frauenvertreterin Helga Maucher die goldene sowie dem stellvertretenden Vorsitzende Artur Maier die silberne Ehrennadel des Bundesverbandes, unterzeichnet von Präsidentin Verena Bentele, überreicht. Jochen Lentzsch, Vorsitzender des Ortsverbandes in Radolfzell erhielt nachträglich vom VdK Kreisverband in Vertretung von Manfred Flegler ebenfalls die silberne Ehrennadel.