Staatssekretärin auf Denkmalreise
Drexlerhöhle – ein unberührtes Juwel

Projektleiterin Dr. Yvonne Tafelmaier vom Landesamt für Denkmalpflege (Erste von rechts) stellte Staatsekretärin Andrea Lindlohr (Zweite von rechts), Landtagsabgeordnete Saskia Frank (Dritte von rechts) und dem Ersten Landesbeamten Philipp Gärtner (Vierter von rechts) den aktuellen Forschungsstand zu ihrem "Juwel" vor. | Foto: Patrik Silberling
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  • Projektleiterin Dr. Yvonne Tafelmaier vom Landesamt für Denkmalpflege (Erste von rechts) stellte Staatsekretärin Andrea Lindlohr (Zweite von rechts), Landtagsabgeordnete Saskia Frank (Dritte von rechts) und dem Ersten Landesbeamten Philipp Gärtner (Vierter von rechts) den aktuellen Forschungsstand zu ihrem "Juwel" vor.
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Engen. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ stand eine lange Reise in die Vergangenheit an. Am Mittwoch, 4. September, besuchte Staatsekretärin und Ministerin des Landtags Andrea Lindlohr auf ihrer Denkmalreise die Drexlerhöhle im Brudertal bei Engen. Dort gelang im Jahr 2023 die spektakuläre Entdeckung des originalen Eingangs zur Drexlerhöhle und eines Teils des weiteren Verlaufs des Höhlensystems. Die unberührte Fundstelle bietet ein einzigartiges Datenarchiv zur Lebenswelt der mobilen Jäger und Sammler der späten Eiszeit.
Im Brudertal sind archäologische Hinterlassenschaften aus drei Fundstellen bekannt: dem Petersfels, der Gnirshöhle und der Drexlerhöhle. Während sowohl am und im Petersfels und in der Gnirshöhle bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts archäologische Grabungen stattfanden, ist die 1978 entdeckte Fundstelle Drexlerhöhle beinahe unberührt und liegt heute (versteckt) unter Talniveau. Ein Projekt des Landesamts für Denkmalschutz beschäftigt sich seit 2021 mit der Erforschung der Drexlerhöhle.

Beispiel für gute Kooperation

„Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Landesdenkmalpflege, der Universität Heidelberg, der Stadt, der Gemeinde, den Landwirten und den Ehrenamtlichen. Kooperationen sind der Schlüssel, um gemeinsam Projekte zu stemmen und unser Know-how kontinuierlich auszubauen“, betonte Staatssekretärin Lindlohr. Netzwerke solcher Art seien es, die eine gute Denkmalpflege benötige. „Es ist wichtig zu wissen, wo wir herkommen. Und dieses Wissen wollen wir sichern und für alle zugänglich machen“, so Lindlohr. Auch der Engener Bürgermeister Frank Harsch ist sehr stolz auf den Fund. „Uns liegt viel daran, aus dieser Fundstelle etwas zu machen“, versicherte Harsch. Hierzu gebe es bereits Ideen. Besonders dankte die Landesregierung sowie die Stadtverwaltung auch der Familie Drexler aus Bittelbrunn für ihre Aufgeschlossenheit und ihre Kooperation.

Ein „jungfräulicher“ Fund

Im Anschluss gab die Leiterin des Projekts, Dr. Yvonne Tafelmaier vom Landesamt für Denkmalpflege einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung. „Die Drexlerhöhle ist für mich wie ein unberührtes Juwel, ein wahrer Schatz für die Forschung. Es ist ein unglaubliches Glück, dass dieser Ort durch die ganze Neuzeit hindurch im Grunde unberührt blieb und uns nun „jungfräulich“ zur Verfügung steht“, so Dr. Tafelmaier. Dieses Jahr habe das Team bereits Reste von Rentieren gefunden, die als Werkzeuge dienten sowie eine Schmuckschnecke. Durch die Spuren auf der Schnecke könne man davon ausgehen, dass sie als Schmuck getragen wurde.
Für die folgenden Forschungsarbeiten wird in Kürze eine neue Wasserleitung an der Drexlerhöhle verlegt, um die Arbeit des Teams zu erleichtern und sicherer zu machen. Mit Sonden soll schließlich nach einem vermuteten Hohlraum innerhalb der Höhle gesucht werden. Falls dieser Raum gefunden wird, kann ein Antrag auf finanzielle Unterstützung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gestellt werden.

Autor:

Patrik Silberling aus Singen

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