Johannes Moser feiert am Mittwoch Abend sein 20-jähriges Dienstjubiläum
»Diese Entscheidung habe ich nie bereut«
Engen (mu). An den Moment am 13. Oktober 1996 kann sich Johannes Moser noch sehr genau erinnern: Damals verkündete Manfred Sailer im ehrwürdigen Ratssaal in Engen das Ergebnis des zweiten Durchganges der Bürgermeisterwahl und kürte ihn zu seinem Nachfolger. Vor dem Rathaus warteten gefühlt tausend Engener Bürger um ihrem neuen »Schultes« zu gratulieren. »Ich war erleichtert und glücklich nach einem intensiven Wahlkampf mein Ziel erreicht zu haben. Gleichzeitig spürte ich aber auch die Verantwortung, die mit dem Amt des Bürgermeisters verbunden ist«, beschreibt Mosers das Gefühl von damals.
Zwei Jahrzehnte ist der 57-Jährige nun Stadtoberhaupt von Engen. Zwanzig Jahre, in denen sich viel bewegt hat und viel Neues entstanden ist. Zum Beispiel der gläserne Altstadt-Aufzug, das moderne Gymnasium, die schmucke Stadthalle, große Einkaufsmärkte, eine umfassende Kinderbetreuung in Kitas und Schulen sowie eine lebendige Entwicklung der drei Städtepartnerschaften und eine enorme Baulanderschließung. Doch es gab auch düstere Momente. Am schmerzhaftesten war für Moser die Schließung der stationären Abteilung des Krankenhauses. »Das ist bis heute nicht überwunden«, gibt der Rathauschef zu.
Im Rückblick überwiegt aber das Positive: »Engen ist eine gute Stadt mit hoher Lebensqualität, die sich in den letzten 20 Jahren Jahren gut entwickelt hat«, fasst er zusammen. Es gibt viele engagierte Bürger, die Finanzlage ist gut, die Rücklagen geben Sicherheit auch für magere Jahre und ermöglichen reichlich Gestaltungsspielraum. Für neue Aufgaben zum Beispiel. Wie für die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und des Kornhauses, für die notwendige Schaffung bezahlbarer Wohnungen und den Anbau der Grundschule. »Es gibt noch genug zu tun«, weiß der diplomierte Verwaltungswirt.
Er erlangte sein Rüstzeug unter anderem in der »Kaderschmiede« in Kehl und startete seine berufliche Laufbahn im Singener Rathaus, wo er schließlich Referent von OB Andreas Renner wurde. Als in Engen dann die Schultes-Stelle zu besetzen war, sagte sich der politisch interessierte Verwaltungsfachmann: »Das probiere ich mal«, stürzte sich in einen harten Wahlkampf und setzte sich gegen zehn Mitbewerber durch. »Das habe ich nie bereut«, bilanziert der Familienvater heute. Schließlich sei dieses Amt unglaublich vielfältig, man kann Visionen einbringen, hat viel Kontakt mit Menschen und kann Entwicklungen mitgestalten. Möglichkeiten und Herausforderungen, die den sportbegeisterten Bürgermeister auch weiterhin reizen: »Wenn ich geistig fit und gesund bin, kann ich mir vorstellen, in vier Jahren für eine weitere Amtszeit zu kandidieren - vorausgesetzt das Vertrauen der Bürger ist da«.
Um dies immer wieder zu bestätigen hat er bei allem Verständnis für persönliche Anliegen seiner Bürger immer das Gemeinwohl im Blick, denn »dafür habe ich meinen Amtseid geleistet«, betont der Bürgermeister, der neben Mountainbiken, Skifahren und Surfen mit dem Klettern begonnen hat. »Das ist nicht nur ein tolles Naturerlebnis sondern macht den Kopf frei«. Und das muss sein, denn der Job als Stadtoberhaupt ist zwar hochinteressant aber auch anspruchsvoll. Deshalb ist Moser froh um seine »Top-Verwaltung« und den engagierten Gemeinderat, die zusammen sehr gute Arbeit leisten und mitgeholfen haben, dass Engen mit seinem Bürgermeister »20 sehr gute Jahre gehabt haben. Und dafür bin ich dankbar«.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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