Pfarrgemeinderäte aus dem Oberen Hegau mischen beim Begegnungtag kräftig mit
Die religiöse Zukunft mitgestalten
Engen/Geisingen. In der Stadthalle in Geisingen trafen sich auf Einladung des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger und der Diözesanratsvorsitzenden Martina Kastner rund 140 Pfarrgemeinderäte um gemeinsam über die Zukunft der Katholischen Kirche in dem süddeutschen Erzbistum zu diskutieren. In der Erzdiözese sollen in den kommenden Jahren grundlegende Strukturen neugestaltet und weiterentwickelt werden. Der Einladung waren auch vier Pfarrgemeinderäte aus der Seelsorgeeinheit Oberen Hegau gefolgt.
Kestin Dekorsy, Wolfgang Hauser, Andrea Kohler und Christian Jurisch erlebten einen spannenden Tag, der geprägt war von einer offenen und ehrlichen Atmosphäre. Beeindruckt waren die Räte nicht nur über die ehrliche und schonungslose Analyse, die der Projektleiter von »Kirchenentwicklung 2030«, Ordinariatsrat Wolfgang Müller, präsentierte, sondern vor allem über die Offenheit des Erzbischofs, mit den Verantwortlichen gemeinsam die Zukunft der Erzdiözese gestalten zu wollen. So fand Andrea Kohler aus Welschingen gut, dass »nichts vorgesetzt, wird sondern wir gehört werden und unsere Bedenken ernst genommen werden«. Auch Christina Jurisch äußerte sich ähnlich: »Ich habe den Eindruck gewonnen, der Erzbischof meint es ernst damit, den Sorgen der Pfarrgemeinderäte zuzuhören und diese in die weiteren Planungen einfließen zu lassen. Auch wurde mir klar, dass noch viele Fragen offen sind, die erst Schritt für Schritt in den nächsten Jahren bearbeitet werden können.«
Beim Begegnungstag appellierte der Erzbischof an die Teilnehmenden: »Wir brauchen Ihre Expertise und Ihr Engagement, damit die Kirche vor Ort leben kann. Das schaffen wir Kleriker nicht alleine, das geht nur im Miteinander.« Dass die Teilnehmenden die anstehenden Veränderungen durchaus kritisch sehen, konnte die Vorsitzende des Dekanatsrates, Martina Kastner, verstehen: »Viele zweifeln, ob ihr Mitdenken, ihr Mittun und ihre oft über Gebühr eingesetzte Zeit, die sie ehrenamtlich einbringen, Früchte trägt.«
Umso wichtiger war der Bistumsleitung der Austausch mit den engagierten Gläubigen, um mögliche Ängste abzubauen und sich den brennenden Fragen der Teilnehmenden zu stellen. Während einer offenen Diskussionsrunde hatten einzelne Pfarrgemeinderäte die Möglichkeit, auf dem Podium direkt Fragen zu stellen. Die Räte aus dem Oberen Hegau zeigten sich dabei besonders mutig und wurden von ihren Kleingruppen als Sprecher auf das Podium geschickt. Wolfgang Hauser aus Anselfingen meinte später: »Die tollen Begegnungen mit so vielen engagierten Mitchristen haben mir Mut gemacht und die Zuversicht genährt, dass wir gerade als »Kirche im Umbruch« sogar inhaltlich wachsen können. Der Erzbischof möchte und kann uns dabei unterstützen.«
Mehr zum Projekt Kirchenentwicklung 2030 unter www.kirchenentwicklung2030.de
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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