Bundesverdienstkreuz für Emma Hertenstein für 77 Jahre Wirken im DRK
Dem Nächsten so nah
Engen. Seit sage und schreibe 77 Jahren engagiert sich die nun 97-jährige Emma Hertenstein aus Engen beim und für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und bekam am vergangenen Donnerstag für ihr beispielhaftes Wirken zum Wohl der Nächsten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Für diese ganz besondere Auszeichnung kam nicht nur ihre gesamte Familie in Engens guter Stube, dem Städtischen Museum, zusammen, auch die DRK-Ortsgruppe Engen war zahlreich zugegen, um dem Festakt beizuwohnen. Johannes Moser, Bürgermeister der Stadt Engen und gleichzeitig auch Ortsvorsitzender des DRK, zeigte sich bei seinem Grußwort über diese Feier hocherfreut. Tief beeindruckt war Staatssekretärin und Laudatorin Gerlinde Gurr-Hirsch (MdL) von der außergewöhnlichen Persönlichkeit Emma Hertensteins.
Den Lebensweg, den die Laudatorin über die 97-Jährige beschrieb, ist beeindruckend: Am 5. Dezember 1920 in Schwackenreute geboren, erlernte sie den Beruf der Hauswirtschafterin, welchen sie in mehreren Haushalten über die Jahre ausübte, bis sie schließlich bei der Firma Schiesser in Engen arbeitete.
Gemeinsam mit ihrem Mann Karl zog Emma Hertenstein zwei Söhne, Karl-Heinz und Klaus, sowie die Tochter Monika groß – mittlerweile ist die Familie auf sieben Enkel und acht Urenkel gewachsen. Bereits im Jahr 1940 war Emma Hertenstein ins Rote Kreuz eingetreten, in der dunkelsten Episode der deutschen Geschichte. »Sie waren in dieser dunklen Zeit ein kleiner Lichtblick, eben weil Sie nicht mit einer unmenschlichen Ideologie übereinstimmten, sondern mit der Idee des Roten Kreuzes, Menschen in Not zu helfen«, unterstrich die Laudatorin.
Schon vor der Zeit beim DRK betreute Emma Hertenstein Verwundete im Zweiten Weltkrieg – im DRK wurde dieses Engagement natürlich nicht weniger, sondern mehr! Als Engen am Ende des Krieges bombardiert wurde, erlangten ihre Krankentransporte auf Leiterwägelchen lokale Berühmtheit. Ihre Tätigkeiten beim DRK zeigten sich nach dem Krieg vielfältig: Gruppenzugführerin, DRK-Sozialhelferin, stellvertretende Bereitschaftsleiterin, Organisation der Kleiderkammer, Straßensammlungen, Erste-Hilfe-Kurse und vieles mehr.
In ihrer Dankesrede betonte die Geehrte, dass sie den Verdienstorden im Namen aller Kameradinnen und Kameraden entgegennehmen würde. »Für die Entscheidung, als junge Frau in das Rote Kreuz eingetreten zu sein, bin ich nach fast 80 Jahren Tätigkeit dankbar«, resümierte sie. »Für mich waren die Einsätze nicht nur eine notwendige Pflicht, sondern auch eine Bereicherung meines eigenen Lebens. Denn hinterher hat man das Gefühl – du hast mal wieder etwas Gutes getan.«
Zu guter Letzt betonte Bürgermeister Johannes Moser, wie gut ihr das Bundesverdienstkreuz stehen würde, schließlich würde es dem Roten Kreuz sehr ähnlich sehen.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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