"Sowas erlebt man nicht oft als Jungredakteur"
Ein einmaliger, erster Termin

Philipp Findling auf dem Hohentwiel-Festival 2023 | Foto: Stephan Mohr
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  • Philipp Findling auf dem Hohentwiel-Festival 2023
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Einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, ist oftmals mit Vorfreude, aber auch Unsicherheit verbunden. Sein Anfang beim Wochenblatt ist für Jung-Redakteur Philipp Findling etwas ganz Besonderes. Denn seine Zweifel rund um seinen ersten Termin und eigenen Artikel wurden ihm dabei schnell genommen.

Dies begann schon bei dessen Vergabe. An Findlings erstem Tag kam Anatol Hennig, der Verlagsleiter und Herausgeber des Wochenblatts, in die Redaktion. Dieser hatte zuvor bereits den ersten Termin für den Jung-Redakteur vereinbart, zwei Tage später, am 3. August, in der Hoffnung, dass dieser dort gut aufgehoben wäre. „Ich war erstmal überrascht, dass es dann gleich doch so schnell geht. Aus den Zweifeln wurde dann auch aber schnell Vorfreude, als ich erfahren habe, um was es geht.“ Der Termin war ein Freizeittag für Kinder in der Lochmühle Eigeltingen, organisiert durch die Lions Radolfzell-Singen, den er komplett von 10 bis 17 Uhr begleiten und im Anschluss eine Reportage darüber schreiben sollte.

Am Tag des Termins selbst sei er guter Dinge gewesen, erzählt Philipp Findling. Als er angekommen war, kam dann auch schnell Jürgen Gabele von den Lions auf ihn zu. „Ich gestand ihm, dass ich etwas nervös bin, weil das mein allererster Termin ist.“ Gabele konnte ihm daraufhin gut die Nervosität nehmen, wodurch sich der Jung-Redakteur komplett auf den Termin fokussieren konnte. „Spätestens als ich dann die Kinder gesehen habe und wie sie betreut wurden, war ich mir sicher, am richtigen Ort zu sein.“

Das Programm des Tages war sehr abwechslungsreich, wie er sich erinnert: „Es startete im Stall mit einer ‚Bauernhofgaudi‘, wo viele verschiedene Stationen aufgebaut waren, vom Hau-den-Lukas bis zum Bullenreiten.“ Die Stimmung beschreibt er als zwanglos, während er anfing, den Kindern bei den Aktivitäten zuzuschauen: „Die hatten da ihre größte Freude. Da ist mir das Herz aufgegangen.“ Das Highlight für alle war natürlich auch das Bullenreiten. Hier schafften es die Kinder und Lions-Mitarbeitenden den anfangs widerwilligen Jung-Redakteur zu einer Runde auf dem Bullen „Hannibal“ zu überreden.

Wer wollte, konnte dann mit hinaus, entweder zur Kutschenfahrt oder zur Seilrutsche („Flying Fox"). „Darauf hatte ich wirklich Lust, als ich gefragt wurde“, erinnert sich Philipp Findling, wenn auch etwas Respekt vor der Höhe mit dabei gewesen war. Die Mitarbeitenden schafften es, ihn diesbezüglich zu beruhigen. „Man nimmt Anlauf und irgendwann springt man dann quasi ab. In dem Moment habe ich so ein Freiheitsgefühl gespürt, das ich dann wirklich rausgeschrien habe. Das war so ein tolles Erlebnis.“

Für den 28-Jährigen viel zu schnell war dann auch schon 17 Uhr und der Tag somit zu Ende, gerne hätte er noch ein paar Stunden mehr dort verbracht. „Im Nachhinein bin ich da sehr dankbar dafür. Sowas erlebt man nicht oft als ersten Termin als Jung-Redakteur.“ Eine große Rolle spielte dabei, dass er seine anfängliche Nervosität so schnell hinter sich lassen konnte: „Stück für Stück wurde mir an dem Tag nach jeder Aktivität auch ein bisschen die Hemmung genommen.“

Allerdings tauchte der Druck des Anfangs dann am Folgetag beim Schreiben des Artikels wieder auf: „Ich hatte sehr viel von dem Termin mitgenommen, aber wusste einfach nicht, wie ich anfangen sollte.“ Hier half ihm ein Tipp von Anatol Hennig: „Lassen Sie los.“
„Das hat dann in mir etwas ausgelöst, sodass ich das Ganze viel befreiter schreiben konnte“, erinnert sich Philipp Findling. „Seitdem weiß ich, wie wertvoll es ist, nicht lange über sowas nachzudenken.“

Diese Unterstützung und Entwicklung – vom Termin zur fertigen Seite in der Zeitung -, „werde ich jetzt wochenblattbezogen und auch allgemein immer in Erinnerung behalten“, ist sich Findling sicher. Am einprägsamsten jedoch war für ihn die Freude der Kinder an diesem Freizeittag in der Lochmühle: „Man konnte die Freude in ihren strahlenden Augen sehen. Die Kinder waren so voller Begeisterung, das habe ich selten von einer Kindergruppe erlebt.“

Portrait:

Name: Philipp Findling

Alter: 28 Jahre

Wohnort: Überlingen am Ried (Singen)

Beruf: Jung-Redakteur

Das verbindet mich mit der Region:
Primär ist das die Arbeit, weil ich dadurch bedingt vor einem Jahr hierhergezogen bin. Hier kommt man sehr schnell von A nach B und man kann kulturell und Freizeit-technisch viel im Landkreis erleben. Der Bodensee und der Hegau bieten dafür unzählige Möglichkeiten.

Das treibt mich in meinem Tun an:
Vor Ort zu sein und direkt mit den Menschen ins Gespräch kommen zu können. Das ist für mich auch das, was den Lokaljournalismus ausmacht. Die Anliegen der Menschen dann besser verstehen zu können, wenn man den direkten Kontakt hat.

Der Ort:

Foto: Philipp Findling
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Es waren vor allem die strahlenden Kinderaugen wie hier beim Mini-Traktorfahren, welche Philipp Findling bei seinem ersten Termin für das WOCHENBLATT in der Eigeltinger Lochmühle in Erinnerung geblieben sind.

Philipp Findling auf dem Hohentwiel-Festival 2023 | Foto: Stephan Mohr
Foto: Philipp Findling
Autor:

Anja Kurz aus Engen

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