Marienschlucht-Eröffnung verzögert sich
Tourismus noch nicht ganz auf dem Niveau "vor Corona"
Bodman-Ludwigshafen. In der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen wurden im vergangene Jahr 152.975 Übernachtungen registriert, wie in der Sitzung des Touristik-Ausschusses der Gemeinde am Dienstagabend durch die Leiterin der Tourist-Info, Sandra Domogalla, bekannt gegeben werden konnte. Das bedeutet einen Zuwachs von 4,37 Prozent, reicht aber noch nicht ganz an das letzte Jahr "vor Corona" 2919 heran, wo man mit 157.507 Übernachtungen damals einen Rekord erzielt hatte.
Trotzdem erhole man sich hier zunehmend: Die Übernachtungszahlen hatten in 2021 einen Tiefststand von 130.000 erreicht. Deutlich werde in der Bilanz auch, dass sich die Auslastung des Angebots inzwischen auch besser aufs Jahr verteile und auch im Winter mehr Gäste kämen. 45 Prozent der Übernachtungsgäste kommen aus Baden-Württemberg.
Mehr Menschen, die länger bleiben
Was deutlich angestiegen ist, ist die Zahl der Ankünfte, die nun bei 41.501 liegt, auch die Aufenthaltsdauer stieg in 2023 von 2,95 Tage auf nun 3,06 Tage, wurde in der Sitzung bekannt gegeben. Mit einer Auslastung des Bettenangebots von 31,2 Prozent liege man im Durchschnitt der Anbieter hier am See.
50 Prozent der 1.344 Betten werden in 175 Ferienwohnungen angeboten, in der Doppelgemeinde gibt es zudem elf Hotelbetriebe, auch der Campingplatz Schachenhorn fließt in die Statistik ein.
Sehr gut werde auch das Angebot des Wohnmobil-Stellplatzes am Parkplatz Kapelle vor Bodman angenommen. Obwohl der Stellplatz erst im April letzten Jahres öffnen konnte, habe man 950 Vermietungen verzeichnet für 2023, das seien im Durchschnitt 119 Vermietungen im Monat und vier pro Tag.
Was das große Aushängeschild der Gemeinde, die Wiedereröffnung der Marienschlucht betrifft, so könnte es im Frühjahr damit knapp werden, sagte Bürgermeister Christoph Stolz. Denn Wanderfalken hätten sich den Mondfelsen als Brutplatz auserkoren, was finale Arbeiten dort behindere.
'"Seegang" wird überarbeitet
Neben der Marienschlucht ist der Premiumwanderweg Seegang ein weiterer starker Tourismusfaktor für die Gemeinde. Der Wanderweg führt von Konstanz über den Bodanrück, das See-End bis nach Überlingen, mit verschiedenen Varianten. Der soll in diesem Jahr neu zertifiziert werden um weiter für den Standort als Naturerlebnis der besonderen Art zu werben, wurde in der Sitzung informiert.
Zudem soll für diese Saison die "Spittelsberg-Tour" neu beschildert werden, analog zur bereits neu beschilderten Schluchten-Tour auf dem Bodanrück. Hier werde durch Bernhard Thum noch ehrenamtlicher Einsatz bei der Beschilderung des Wegs genutzt. Es soll dann über QR-Codes auch "Schadensmelder" geben, zudem wird ein Wegepunkt für Rettungseinsätze auf den Plänen definiert.
Neu ins Angebot kommt für Wanderer und Radler die "Palafittes-Route" die der Förderverein Pfahlbau-Welterbestätte Litzelstetten-Krähenhorn entwickelt hat. Von Litzelstetten geht es - auch mit digitaler Karte - zu den Pfahlbauten am Überlinger See. Auch die Welterbestätte Bodman-Schachen ist eine Station dieser Route, für die es durch die Nutzung von Seelinien per Schiff sehr viele interessante Wegalternativen gibt, wie auf der Sitzung plastisch vorgestellt wurde.
Aus dem Gremium selbst kann der Vorschlag, dass man überlegen solle bei den Kunstwerken der "Lenk-Tour", die von Stockach hier ans See-End führt, doch vielleicht Info-Tafeln an den Reliefs von Peter Lenk aufzustellen, die erklärten wer da alles drauf ist, weil die Politiker doch fast alle gar nicht mehr in den Ämtern sind, die sie darauf darstellen und dazu auch viele Fragen gestellt werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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