Dieses Jahr nehmen die Narren das Rathaus als Kommandozentrale ein
Seehasen kündigen kostenloses Parken in der Gemeinde an
Bodman-Ludwigshafen. Die "Seehasenmeile" war in diesem Jahr die Antwort der Ludwigshafer Narrenzunft auf die vielen Herausforderungen angesichts der ganzen Corona-Einschränkungen, die dann durch die Landesregierung im letzten Augenblick nochmals über den Haufen geworden wurden. Dort kam man nur mit Zertifikat und einem blauen Armbändel rein, auch zur Entmachtung von Bürgermeister Matthias Weckbach am Mittag des Schmotzigen Donnerstag. Und da waren die Fronten klar verteilt, Zunftmeister Oliver Thum machte dem Schultes schwerste Vorwürfe, wegen der Erhöhung der Parkgebühren, bei denen natürlich der Gemeinderat geschlafen habe, zum Badeverbot im ersten Corona-Jahr, bei dem man hätte einfach mal mit den Bewohnern im Ort vorher hätte sprechen sollen, und weil er unbedingt Bodman zu Weltmetropole machen wolle und den Ort eigentlich unzugänglich mache durch die neuen Parkkonzepte - man könne den Ort jetzt mit Stuttgart 21, BER oder der Gorch Fock in eine Reihe stellen. Und wegen der großen Baustelle auf der B31, auf der man oft keinen Bagger und keinen Arbeiter sehe, seit dem letzten Herbst. Vorschlagen wurde von den Narren auch, ob nicht auch im Gemeinderat eine Ampel-Koalition mehr schlaue Beschlüsse produzieren könnte. Kolportiert wurde von den Narren, dass es unter ihrer Regie einen Maskenskandal die gegeben habe, da sie sich in Sachen Masken eben einfach besser auskennen würden.
Matthias Weckbach gab da keineswegs klein bei in seiner Rede, in der er schnell bekannte, dass das "Gendern" im schwer von den Lippen ginge: zum Beispiel bei der Frage, ob es nun NarrInnen oder NärrInnen sein sollten. Das Parkthema könnte man gerne auf die Einwohner verlagern, die dann die Kosten für die Parkflächen oder ein Parkleitsystem tragen sollten meinte er, denn der Plan sei ja gewesen, die Gäste einfach an den Kosten zu beteiligen, die die Infrastruktur verursache, die durch den Tourismus ausgelöst würden. Und das Badeverbot habe es ja deshalb gegeben, weil die Gemeinde im ersten Corona-Sommer überrannt worden sein, nicht nur von Badegästen, sondern von Shisha-Partys in den Uferanlagen. Und mit den Einwohnern habe man schließlich auch dann gesprochen. Was die Bundesstraße betreffe, so koste das die Gemeinde eigentlich auch keinen Cents. "Ich bin verärgert, dass ich mich da so wehren muss", bekannte Weckbach, der die Schlüsselübergabe für das Rathaus mit einer Liste an Erledigungen verband, die die Narren nun abarbeiten müssten. Wie Oliver Thum informierte, werden die Narren aber das Rathaus wirklich nun kapern. Zumindest am Fasnetsonntag, wo das Rathaus die Zentrale des virtuellen Umzugs sein wird, den die Seehasenzunft aufgrund der aktuellen Einschränkungen durchführt. Aber erst mal wurde nach der Machterhebung der Narrenbaum vor dem katholischen Gemeindezentrum gestellt.
Mehr Bilder dazu gibt es in unserer Galerie.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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