Gemeinderat in Bodman-Ludwigshafen beschließt Neubau der Schiffsteganlage und Wanderwegsanierung.
Neuer Anfang für die Marienschlucht
Bodman-Ludwigshafen. Die ersten Maßnahmen zur Wiedereröffnung der Marienschlucht bei Bodman-Ludwigshafen sollen im kommenden Jahr konkret werden. Der Gemeinderat einigte sich auf die Unterstützung des Neubaus der Schiffssteganlage sowie des Wanderwegs von der Schlucht nach Wallhausen.
Wie Bürgermeister Matthias Weckbach dem Gremium erläuterte, lege die zuständige Zuschussbehörde Wert darauf, dass es in Bodman-Ludwigshafen einen Ratsbeschluss zu den Vorhaben gebe. Der Anlegesteg habe bereits vor dem Jahr 2015 saniert werden müssen und dazu habe es auch Planungen gegeben. Dann habe sich der tragische Unfall in der Marienschucht mit einem Todesopfer ereignet und seitdem waren die Sanierungsplanungen zurückgestellt worden.
»Wir brauchen die Schiffssteganlage, denn auch Rettungseinsätze sollten hierüber abgewickelt werden«, so das Gemeindeoberhaupt. Doch das sei nur möglich, wenn der Steg, der in überaus schlechtem Zustand sei - darunter auch die Hölzer selbst - erneuert werde. Wie Weckbach dem WOCHENBLATT gegenüber bereits im Sommerinterview ausgeführt hatte, sei die Instandsetzung des Stegs auch zwingend notwendig, um das Material für die ebenfalls geplante Sanierung des Wanderwegs nach Wallhausen antransportieren zu können, ohne in geschützte Gebiete eingreifen zu müssen.
Wie der Schultes in der Ratssitzung angab, werde der Neubau der Schiffssteganlage mit Kosten von 156.000 Euro veranschlagt, wovon 13 Prozent gefördert werden könnten. Ein Zuschussantrag hierfür sei bereits eingereicht, doch um diesen zu komplettieren, müsse ein Ratsbeschluss eingeholt werden. Wie Weckbach bedauerte, erhalte Bodman-Ludwigshafen für den Steg-Neubau keinen höheren Zuschuss, doch er wolle sich nochmals um eine bessere Förderung bemühen.
Was die Sanierung des Wanderweges vom Plateau der Marienschlucht nach Wallhausen angehe, so sei die Wegführung zwar bereits vorhanden, doch zahlreiche Einbauten mit Holzelementen, die inzwischen morsch seien, müssten neu eingebaut werden. Darüber hinaus gebe es Brücken, die morsch seien und ebenfalls neu erstellt werden müssten.
Bei Kosten für den Wanderweg von rund 328.000 Euro würden 50 Prozent durch das Land gefördert. 164.000 Euro müssten die Kommunen tragen, darunter Allensbach, Bodman-Ludwigshafen und Konstanz mit jeweils zehn Prozent. Weitere Kommunen der Umgebung sprängen mit zehn Prozent ein. Damit blieben zehn Prozent, die noch nicht finanziert seien. Weckbach war im WOCHENBLATT-Gespräch im Sommer noch von 60 Prozent Finanzierung durch das Land ausgegangen, mittlerweile hätten sich die Umstände geändert. Aus diesem Grund hat die Gemeinde 45.000 Euro im Haushalt für das Projekt eingeplant
Die Maßnahmen, die im Juni 2020 beginnen sollen, bewegen sich laut Bürgermeister Weckbach in einem engen Zeitrahmen: »Aus Gründen des Vogelschutzes, da der Wanderfalke und der Kolkrabe in diesem Bereich Brutgebiete haben, auf die Rücksicht genommen werden muss, haben wir voraussichtlich nur die Sommermonate zur Verfügung.«
Schiffssteganlage und Wanderweg markieren nur den Beginn eines Pakets an Arbeiten, um die Marienschlucht zugänglich zu machen. Ob Weckbachs Prognose gegenüber dem WOCHENBLATT, die Schlucht eventuell in vier bis fünf Jahren wiedereröffnen zu können, hängt primär davon ab, wie reibungslos die Planung dieses Mega-Projekts abläuft.
- Marius Lechler
Autor:Redaktion aus Singen |
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