Roadmap für die Marienschlucht 2.0 vorgestellt
Bis zum April wird der Weg wieder frei sein - die Schlucht noch nicht

Mit einer großen Sitzung wurde der weitere Fahrplan für die Wiedereröffnung der Marienschlucht am Mittwochabend im Bürgerhaus Langenrain vorgestellt und diskutiert. | Foto: Fiedler
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  • Mit einer großen Sitzung wurde der weitere Fahrplan für die Wiedereröffnung der Marienschlucht am Mittwochabend im Bürgerhaus Langenrain vorgestellt und diskutiert.
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Langenrain/Bodman-Ludwigshafen. Zur ganz großen Sitzung waren die Vertreter der Gemeinden Bodman-Ludwigshafen und Allensbach wie der Stadt Konstanz und den Anlieger-Ortschaftsräten zusammen gekommen. Dort erfuhren sie vom ehemaligenBürgermeister Matthias Weckbach mehr über den aktuellen Stand bei der Marienschlucht und vor allem zum weiteren Fortschritt der Arbeiten bis zur Wiedereröffnung.

Wie Weckbach dabei informierte, setzte man alles daran, den Weg von Bodman zur Schlucht und Anlegestelle im April oder Mai nächsten Jahres eröffnen zu können als weiteren wichtigen Schritt und auch als touristisches Signal. Wegweiser, für die es bereits ein neues Logo gibt, wie auch ein Infopfad seien schon fertig vorbereitet, wie in Folien dargestellt wurde. Der erste Teil der Arbeiten für die Mondfels-Tore wurde kürzlich durch den Gemeinderat in Bodman-Ludwigshafen vergeben. Auch die Tore, die dann im Fall einer Gefahr durch Ranger geschlossen werden könnten, sollen dann parat sein, ganz im Design der neuen Marienschlucht 2.0. Weckbach informierte auf Nachfrage, dass die Tore händisch geschlossen würden. Bei entsprechenden Wetterlagen soll schon am Beginn des Weges auf eine eventuelle Umleitung hingewiesen werden. Damit auch von Langenrain hier Touristen gut an die Schlucht kommen, plane das gräfliche Haus einen bewirtschafteten Parkplatz oben auf dem Bodanrück. Das Parkplatzangebot für Bodman bezeichnete Weckbach durch die Parkflächen am "Mobility-Hub" als gut. Knapp gehe es aber in Wallhausen am anderen Ende des Wegs zu.

Kniffelig ist noch das Sicherheitskonzept. Über 50 Sensoren stecken im Fels und in der Erde um die Schlucht und am Mondfelsen, aber bislang lieferten nur zwei von ihnen Daten. Die wären aber für den Sommer 2023 in Sachen Niederschlag, Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Hangbewegung weit entfernt von kritischen Werten geblieben. Beim Rest müssen die Techniker noch mal ran.
Dazu gab es freilich schon eine kritische Nachfrage: Denn, wenn man die Wutachschlucht anschaue, dann gebe es ein solch intensives Sicherheitskonzept dort überhaupt nicht. "Bei uns hat es halt damals einen tödlichen Unfall gegeben. Seitdem ist die Schlucht geschlossen", verwies Weckbach hier auf den Unterschied aus seiner Sicht.

Schlucht erst Ende 2024 wieder offen

Was den neuen Steg durch die Schlucht betrifft, so werde es wohl aber November/Dezember 2024 werden, bis man diesen ganz fertig an die Felsen gesetzt habe. Die Arbeiten zum Bau des Stegs wurden zwar im Juli an das Unternehmen Rettich-Stahlbau vergeben, es habe sich aber gezeigt, dass man sieben Monate benötige, um die Elemente zu produzieren, aus denen der Steg dann zusammengesetzt wurde. Damit rutsche man in die Schutzzeiten ab Februar und könne die Installation wohl erst im August beginnen.
Und noch später wird es dann mit einem möglichen Kiosk-Floß mit Toilette an der Anlegestelle, wo ein Antrag auf Zuschuss erst wieder für September 2022 gestellt werden könne. Modellfotos wurden aber schon vorgestellt. Der Kiosk dürfe nicht an Land gehen, wegen des Naturschutzes muss der dann auch im Hafen von Bodman überwintern. 

Kein Weg ohne Waldtausch

Was den Weg von Wallhausen zur Marienschlucht am Ufer entlang betrifft, so sei das noch kein Land in Sicht. Der Landesforst habe kein Interesse, den seit Jahren gesperrten Weg wieder begehbar zu machen. Möglichkeiten können sich durch einen Waldtausch ergeben, den dann aber die Stadt Konstanz vollziehen müsste, was angesichts eines Mangels an Ausweichflächen als unwahrscheinlich gesehen werde. Selbst wenn das gelinge, müsste man noch einige Jahre das Gebiet durchforsten, in dem umgestürzte Bäume kreuz und quer liegen würden.

Die gemeinsame Sitzung der Gremien war natürlich auch dazu da, die beteiligten Kommunen auf die Folgekosten einzustimmen, die durch den Unterhalt und das Ranger-Konzept entstehen. Zum einen kämen für die restlichen Investitionen noch Anteile von vermutlich 540.000 Euro auf die drei Anlieger zu, bei den Folgekosten liege man bei wohl 120.000 Euro pro Anlieger. Den Kreis der Unterstützer wolle man etwas weiter ziehen, damit auch die indirekten Nachbarn der Schlucht, die durch den touristischen Magneten profitieren, sich hier einbringen sollten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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