Studiokonzert im Walburgissaal auf der Musikinsel.
Adrien Jurkovic, Violine
Thomas Descamps, Violine
Raphaël Pagnon, Viola
Simon Iachemet, Violoncello
Johannes Brahms (1833-1897): Streichquartett Nr. 1, c-Moll, op. 51/1
Luigi Boccherini (1743-1805): Streichquartett g-Moll, op. 32/5
Johannes Brahms (1833-1897): Streichquartett Nr. 3, B-Dur, op. 67
Die vier jungen Franzosen des Agate-Quartetts haben sich nach einer Jugendliebe von Johannes Brahms, Agathe von Siebold, benannt. Ihre eigene Liebe zu Brahms zeigen sie gleich in zwei Werken des gebürtigen Hamburgers und Wahlwieners.
Über zwanzig Streichquartette soll der stets selbstkritische Johannes Brahms geschaffen haben, bevor er seine beiden Quartette op. 51 gelten ließ und zur Veröffentlichung freigab. Der große Respekt vor den Meisterwerken der Wiener Klassiker hat ihn hier, wohl wie auch bei den Symphonien gebremst. Wie so oft schafft der Komponist in seinem op. 51 gleich zwei, doch höchst unterschiedliche Werke einer Gattung, das lange Feilen an Form und Ausgestaltung führt einen ungemein dichten Satz herbei.
Demgegenüber wirkt das zwei Jahre später entstandene dritte Streichquartett in B-Dur op. 67 wie ein klassizistisch heiteres Gegenstück mit Anklängen an Mozart und Haydn, freilich verbunden mit Brahms‘ ureigener, dicht gefügter, kompakter Akkordsprache und zahlreichen rhythmischen Überlagerungen. Einzigartig in der gesamten Quartettliteratur ist der dunkel instrumentierte dritte Satz der wie ein nächtliches Intermezzo an Stelle des Scherzos steht.
Ein oft gespieltes und bearbeitetes Menuett hat Luigi Boccherini, den Italiener aus Lucca, der später in Paris und Madrid lebte, berühmt gemacht. Doch die Fülle der Streichquartette und Streichquintette (mit einem zweiten Cello) mit ihrer fantasievollen Ausgestaltung begegnet uns zumindest hierzulande erstaunlich selten. Das Quartett stellt das fünfte aus der Gruppe der sechs Quartette op. 32 vor. Herauszuheben in diesem Werk sind die große c-Moll-Ernsthaftigkeit des Menuettsatzes und die Varianten des Rondo-Finales, das eine höchst virtuose Solokadenz der ersten Violine miteinschließt.
Die vier Musiker des Quatuor Agate stammen ursprünglich aus dem Süden Frankreichs, leben aktuell in Paris und fanden in Berlin das perfekte Umfeld für ihre Neugier. Ihr Aufeinandertreffen war ein entscheidender Wendepunkt im Leben der vier Musiker. Durch das neue gemeinsame Repertoire bieten sich ihnen unerschöpfliche Möglichkeiten für Ausdruck und Interpretation.
Eintritt: ab 20,– Euro.
Tickets gleich online bestellen.
Weitere Informationen unter www.stadthalle-singen.de
Autor:WasWannWo aus Singen |
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