Karneval der Tiere

Ursprünglich sollte der „Karneval der Tiere“ nur ein einziges Mal erklingen: Am Faschings­dienstag 1886 in einem Pariser Salon. Glück­licherweise blieb es jedoch nicht bei einem ein­maligen Musikerlebnis: Heute ist das Werk des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835–1921) bei Groß und Klein ein beliebter Klassiker der Kammermusik. In vierzehn Stücken marschieren, flattern, hüpfen und schwimmen die unterschiedlichsten Tiere durch die Musik- Arena.

Der Komponist hätte das tierische Treiben in der Stadthalle Singen am liebsten selbst mode­riert, ist aber leider verhindert. Für ihn springt der bekannte Schauspieler Rufus Beck ein, dem Saint-Saëns für seinen Vortrag einen humorvol­len Brief geschrieben hat. Beck ist bekannt für seine spannenden multimedialen Lesungen und fesselnden Hörbücher. Für seine Hörbuchfassung der „Harry Potter“-Bände wurde ihm gleich vier Mal die „Goldene Schallplatte“ verliehen. In der Stadthalle Singen präsentiert und moderiert er den Klassiker von Saint-Saëns in neuer Form: mitreißend, humorvoll und höchst amüsant. Die Texte hat der italienische Starautor Alessandro Baricco beigesteuert. Am Klavier beeindrucken die Schwestern Anna und Ines Walachowski, eines der führenden Klavierduos ihrer Genera­tion. So wird aus der zoologischen Fantasie ein heiterer musikalisch-literarischer Abend – nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder ab zehn Jahren.

Im musikalischen Teil tummeln sich mehr als ein Dutzend ungemein plastisch auskomponier­ter Tier-Charaktere, wie stolz aufmarschierende Löwen, wilde Esel, lustig gackernde Hühner, den Cancan tanzende Schildkröten und viele ande­re mehr. Zum Schluss versammeln sich alle zu einem virtuosen Potpourri-Finale, mit dem das Werk ausklingt, das an zwei Klavieren vorgetra­gen wird.

Die Idee zum „Karneval der Tiere“ hatte Camille Saint-Saëns während seiner Lehrtätigkeit an ei­ner Pariser Privat-Musikschule. Als dort musika­lische Parodien auf dem Lehrplan standen, baten ihn seine Schüler darum, aus einer seiner Ideen ein humorvolles Musikstück zu entwickeln. Jahre später verarbeitete er seine damals angefertig­ten Skizzen zu einer Suite aus vierzehn Sätzen. Bei der ersten – und in seinen Augen eigentlich auch letzten – Aufführung saß er selbst am Kla­vier. Nun, 140 Jahre nach seiner Entstehung, ist der „Karneval der Tiere“ so quicklebendig, als wäre er gerade erst komponiert worden. Ausge­rechnet das Werk, das der Komponist als belang­lose Eintagsfliege sah und aus Sorge um seinen Ruf nie veröffentlichen wollte, erweist sich als altersloser Geniestreich, der das Publikum jedes Mal aufs Neue zu begeistern vermag.

Weitere Infos unter www.stadthalle-singen.de

Autor:

WasWannWo aus Singen

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