Jo Beyer Quartett

Foto: Marion Beyer
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Jo Beyer (Drums), Sven Decker (TenorSax), Roman Babik (Piano), Andreas Wahl (Gitarre).

Es ist ein schmaler Grat zwischen der melodischen Eingängigkeit der Popmusik und der harmonischen Komplexität des Jazz. Mit *Party* (Berthold Records/Galileo), dem zweiten Album des schlicht nach seinem Vornamen benannten Quartetts *Jo* um Jo Beyer, wagt der in Köln lebende Schlagzeuger die Gratwanderung. Dass in seinem Quartett die Bassposition nicht besetzt ist, eröffnet der teils jazz-rockenden Improvisationsmusik Freiräume - akustisch, wenn der Pianist Roman Babik bis in die tiefsten Tiefen des Klaviers steigt, Gitarrist Andreas Wahl einen Oktaver hinzuschaltet oder Sven Decker das Tenorsaxofon im Bassbereich grummeln lässt, aber auch rhytmisch, wenn Jo Beyer beispielsweise nonchalant über die Begrenzung durch den Taktstrich hinwegtrommelt.

Weil sein Vater als Gitarrist in der Band ist, bekommt *Party* noch eine besondere, persönliche Komponente. »Wir basteln zwar viel an den Stücken herum und arrangieren auch zusammen, aber das Komponieren mache ich allein - das soll schon im klassichen Sinne meine Band sein«, erzählt Beyer.

Was neben der hakseligen, komplexen Musik, die von ihren Brüchen lebt, sofort ins Auge fällt, sind die seltsamen Songtitel, z.nB. *Ein Monchichi geht nie zum Frisör*, *Cascada geht immer* oder *Wart Ihr schonmal auf einer Bobbahn?*

»Ich versuche, die Stücke mit einer markanten Situation, in der sie entstanden sind, zu verbinden und das Ganze dann in einen Titel einfliessen zu lassen. Ob das etwas mit den Stücken zu tun hat, ist letztendlich Interpretationssache, da mache ich mir keinen grossen Kopf«, meint der Schlagzeuger.

Wer jetzt vermuten sollte, dass *Jo* eine alberne Spassband sei, liegt trotzdem komplett falsch. Die Musiker haben Humor, aber sie sind mit Ernst, Chuzpe und Hingabe bei der Sache, wenn es darum geht, die Vitalität und die Abgründe, die in den Stücken angelegt sind, herauszukitzeln. Mit Erfolg: *Party* ist nicht nur ein anspruchvollses Hörerlebnis, sondern auch sehr unterhaltsam!

Ak 22,– €, Swr2Kk 21,– €, Vvk 21,– €, Mtgl 19,– €, Sch/St/Az 10,– €.l

Reservierung: karten@jazzclub-singen.de

Foto: Marion Beyer
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Autor:

WasWannWo aus Singen

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