1. Symphoniekonzert

Solistin Alina Pogostkina, Violine. | Foto: Nikolaj Lund
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Solistin: Alina Pogostkina, Violine.
Dirigent: Gabriel Venzago, Chefdirigent.
Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz.

Giovanni Gabrieli: Sonata pian‘ e forte Ch. 175
(Fassung Gabriel Venzago)

Ludwig van Beethoven: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61

Robert Schumann: Symphonie Nr.2 op.61

Mit der »Sonata pian’ e forte« von Giovanni Gabrieli tauchen wir ein die venezianische Mehrchörigkeit an der Wende von der Renaissance zum Barock: Auf den verschiedenen Emporen des prächtigen Markusdoms standen sich Instrumentalgruppen oder auch Vokalensembles gegenüber. Der ungeheure Nachhall in der Kirche, die Wirkung von Echo oder Bekräftigung wurden im Kirchenraum zum Erlebnis. Das Besondere an der Sonata pian’ e forte ist, dass erstmals Angaben zur Dynamik (leise und laut) präzise notiert sind. Gabriel Venzago hat das festliche Stück aus dem Jahre 1597 bearbeitet.

Die Entstehung von Beethovens einzigem Violinkonzert fällt in das fruchtbare Jahr 1806, als sich der Komponist auch mit seiner fünften und sechsten Symphonie, den Quartetten op. 59 und mit großen Klaviersonaten wie der »Appassionata« auseinandersetzte.

Die ausgedehnte Orchesterexposition wird ungewöhnlicherweise von fünf Paukenschlägen eröffnet, denen ein erstes Thema der Oboe folgt. Das Motiv der gleichmäßigen Schläge stellt sich im Nachhinein als Urzelle, Pulsschlag und Rückgrat des gesamten Satzes heraus, es kehrt an besonderen Nahtstellen wieder und wird auf das gesamte Orchester übertragen. In diesen Orchesterapparat hinein setzt das Soloinstrument gleichsam improvisierend und sich in kunstvollen Figurationen hochschraubend ein und beginnt seinen vielgestaltigen Dialog mit dem Orchester. Der langsame Mittelsatz wirkt wie eine Gesangsszene. Mitreißend und lebenslustig im 6/8-Takt springt man ins Finale, das mit seinen Dreiklangsfiguren und den Hornpartien auch an eine fröhliche Jagd denken lässt.

»Die Symphonie schrieb ich im Dezember 1845 und noch krank; mir ist’s, als müsste man ihr dies anhören. Erst im letzten Satz fing ich an, mich wohler zu fühlen; wirklich wurde ich auch nach Beendung des Werkes wieder wohler. Sonst aber … erinnert sie mich an eine dunkle Zeit.« So schrieb der psychisch labile Komponist Robert Schumann über die Entstehung seiner zweiten Symphonie.

Hört man das Dunkle in diesem doch mit triumphierenden Fanfaren endenden Werk? Sicher hört man die Auseinandersetzung mit der achten Symphonie von Schubert, die ebenfalls in C-Dur steht, die Schumann im Jahr 1839 im Nachlass des Komponisten entdeckt hatte. Und in der viersätzigen Form, der thematisch-motivischen Arbeit und der Verwendung des letzten Liedes aus dem Zyklus »An die ferne Geliebte« spiegelt sich die schöpferische Auseinandersetzung mit Beethoven: Die Melodie seines »Nimm sie hin denn, diese Lieder« durchzieht heiter bewegt das Schumann-Finale. Doch bei aller Rückbindung an die großen Meister prägt unverkennbar Schumanns ureigene Handschrift das Werk.

Tickets ab 17,– €.
Weitere Informationen unter www.stadthalle-singen.de

Autor:

WasWannWo aus Singen

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