Es gibt nur wenige Personen in der Geschichte unseres Landes, die gleichzeitig so unterschiedlich bewertet werden. Im Hegau ist der Kommandant des Hohentwiel Konrad Widerholt (1598-1667) vor allem der unerbittliche Räuber und Zerstörer, der die Menschen unter seiner Festung drangsalierte und ihnen von seiner brutalen Soldateska das Letzte herauspressen ließ, um seine Festung halten zu können. Nach seiner Kommandantentätigkeit wurde Konrad Widerholt zum Obervogt des württembergischen Kirchheim unter Teck ernannt und bekam eine, wenn auch kleine Herrschaft. Doch dort wird er heute noch als Wohltäter hochverehrt, sogar ein Kindergarten trägt in Kirchheim unter Teck den Namen des unerbittlichen Kriegers – keine Mutter im Hegau würde ihren Sprössling in einen Widerholt-Kindergarten schicken! Im württembergischen Landesteil kann man dagegen in vielen Städten auf Straßen treffen, die den Namen des Kriegsmannes Widerholt oder seiner Festung Hohentwiel tragen. In badischen Städten sucht man solche außer in Singen vergebens.
Der Referent, bekannt für seinen lebendigen Vortragsstil, war 15 Jahre Kreisarchivar in Tuttlingen und danach 25 Jahre in gleicher Funktion in Konstanz und kennt somit die Geschichte der beiden Teile unseres Landes recht genau. Er ist in Gottmadingen aufgewachsen, hatte von seinem Kinderzimmer immer den Hohentwiel vor Augen und beschäftigt sich schon seit über vier Jahrzehnten mit dieser vielschichtigen Persönlichkeit.
Eintritt: ab 8,– €.
Weitere Informationen unter www.stadthalle-singen.de
Autor:WasWannWo aus Singen |
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